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Einen seltenen Fund hat ein Landwirt mit seiner Tochter in Nordrhein-Westfalen gemacht: Auf einer Wiese im ostwestfälischen Rietberg-Druffel war eine Radiosonde gelandet.Wir dachten zunächst, dass das ein Ballon aus einem Luftballonwettbewerb sein könnte, so der Landwirt. Bei näherer Betrachtung entdeckten die beiden neben einem kleinen Fallschirm und vielen Schnüren ein Gerät mit einem gelben Infozettel.
Die Radiosonde wurde vom DWD auf eine erstaunliche Reise geschickt: mit Hilfe eines Wetterballons, gefüllt mit Helium oder Wasserstoff, werden regelmäßig Sonden bis zu 35 km Höhe in die Luft geschickt. Beim Anstieg in Schichten mit niedrigem Luftdruck platzt der Ballon und die Sonde segelt sanft mit dem Fallschirm zurück auf die Erde. Neben eisigen Temperaturen und starken Turbolenzen muss die Technik auf ihrer Reise auch hohen Windgeschwindigkeiten standhalten.
Während des Aufstiegs übermittelt die Radiosonde ständig per Funk Daten zur Temperatur, Luftfeuchte, zum Luftdruck, zur Windgeschwindigkeit und zur Windrichtung. Diese Daten werden an der Bodenempfangsstation ausgewertet und weiter bearbeitet. Für die Erstellung der alltäglichen Wettervorhersage, für den Warndienst, Flugwetterdienst und für die Klimatologie sind sie wichtige Bestandteile.
Der Landwirt und seine Tochter dürfen den seltenen Fund übrigens behalten: Die Sonden können nicht wieder aufbereitet werden und müssen daher auch nicht an den DWD zurückgesandt werden. Sie können über das lokale Abfallsystem entsorgt - oder natürlich als Souvenir verwahrt werden.
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Die gefundene Sonde wurde laut Auskunft des DWD am 18.10.2017 um 10.45 von der Radiosondenstation in Essen gestartet. Der Radiosondenaufstieg erreichte eine Höhe von 31341m (9,1 hPa). In der Abbildung sehen Sie die Flugroute: Die blaue Kurve ist der Aufstieg, die orange Kurve ist der Abstieg nach dem Platzen des Ballons.
Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD)
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(30.09.2018)