Entschlosseneres Handeln der Bundesregierung in Sachen Klimaschutz haben die Bionergieverbände von der Bundesregierung gefordert. Anlässlich der Klimakonferenz COP 23 diese Woche in Bonn erinnerten der Vorstandsvorsitzende des Fachverbandes Holzenergie (FVH) und der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Bioenergie (BBE), Artur Auernhammer, daran, dass es für das Gelingen internationaler Klimaabkommen unabdingbar sei, dass sich auch Industrienationen wie Deutschland an ihre Zusagen hielten. Warum sonst sollten sich Staaten zur Einhaltung der vereinbarten Treibhausgas-(THG)-Minderungsziele verpflichtet fühlen, wenn selbst vehementen Vorkämpfern und Treibern für mehr Klimaschutz wie eben Deutschland auf der Zielgeraden die Luft ausgeht und das 2020-Ziel mehr als deutlich verfehlten?
Als Beispiel dafür, dass der Klimaschutz nicht zu Lasten von Wirtschaftskraft, Arbeitsplätzen oder sozialer Gerechtigkeit gehen müsse, führte Auernhammer die regionale Nutzung von Holz an. Als größtes Hemmnis für die Ausnutzung des großen Potentials dieses Rohstoffes nannte der Verbandsvorsitzende die zu niedrigen Preise für Kohle, Öl und Gas. Die Preise für die fossilen Energieträger beinhalteten nicht die Kosten für Umweltschäden und ihre CO2-Fracht. Als Lösung schlägt Auernhammer eine faire Bepreisung fossiler CO2-Emissionen vor.
Eine Vorbildfunktion Deutschlands bei der konkreten Umsetzung der Pariser Klimaschutzziele mahnte auch der Biogasrat+ an. Geschäftsführerin Janet Hochi forderte, alle vorhandenen technologischen und klimafreundlichen Optionen in der Energieversorgung zu nutzen, um CO2-Emissionen zu reduzieren. Der Verband verwies in dem Zusammenhang auf die noch ungenutzten Potentiale grüner Gase wie Biomethan für den Klimaschutz.
Unterdessen sagte das Bundesumweltministerium zum Start der Klimakonferenz 50 Mio Euro für den Anpassungsfonds der Least Developed Countries Fund (LDCF) zu, mit dem gezielt die ärmsten Länder der Welt bei der Klimaanpassung unterstützt werden sollen. Deutschland ist damit den Angaben zufolge mit bisher insgesamt 240 Mio Euro der größte Geber des Anpassungsfonds. Dieser soll zu einem festen Bestandteil der Finanzarchitektur im Rahmen des Pariser Abkommens werden. AgE
(07.11.2017)