Chinas Schweinefleischimporte brechen ein

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Der Rückgang der chinesischen Schweinefleischimporte hat sich im dritten Quartal 2017 spürbar verstärkt. Aktuellen Außenhandelsdaten zufolge wurde von Juli bis September mit 258 000 t nur noch halb so viel frisches und gefrorenes Schweinefleisch vom Weltmarkt bezogen wie in der Vorjahresperiode. In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres hat der weltweit größte Schweinefleischimporteur seine Einfuhren gegenüber dem Vorjahr damit insgesamt um 28,0 % auf 920 530 t verringert. Die Importausgaben sind im gleichen Zeitraum um 34 % auf 1,7 Mrd $ (1,5 Mrd Euro) gesunken. Rückläufig war auch der internationale Einkauf von Schlachtnebenerzeugnissen, der um fast 10 % auf 877 700 t abnahm.
Betroffen von der Kaufzurückhaltung der Chinesen waren nahezu alle wichtigen Lieferanten. Besonders starke Marktanteilsverluste in der Volksrepublik mussten jedoch die deutschen Anbieter hinnehmen. Die Einfuhrmenge an frischem und gefrorenem Schweinefleisch aus der Bundesrepublik ging gegenüber den ersten drei Quartalen 2016 um 46,8 % auf 140 030 t zurück. Damit musste Deutschland seine Rolle als führender Lieferant an Spanien abgeben, deren Exporte nach China „nur“ um 11,5 % auf 184 570 t sanken. Die USA mussten einen Rückgang ihrer Schweinefleischausfuhren in die Volksrepublik um gut ein Viertel auf 127 260 t verkraften, während Kanada mit 132 280 t etwa 4 % weniger Ware nach China verkaufte und somit unter den großen Anbietern noch am besten abschnitt.
Während der Absatz von Schweinefleisch in der Volksrepublik spürbar ins Stocken geriet, orderte die ehemalige Kronkolonie Hongkong größere Mengen. Bei der frischen und gefrorenen Ware nahm die Einfuhr Hongkongs in den ersten neun Monaten 2017 gegenüber der Vorjahresperiode um 10,7 % auf 276 700 t zu. Davon profitierten neben den USA auch die deutschen Anbieter, deren Ausfuhrmenge um fast 90 % auf 34 590 t zulegte. Der Export von Schlachtnebenerzeugnissen hiesiger Betriebe nach Hongkong nahm um 38,2 % auf 64 320 t zu. Dies steht laut Marktexperten aber auch mit der vorrübergehenden Sperrung von Tönnies für den chinesischen Markt im Zusammenhang. AgE (08.11.2017)
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