Antibiotikaeinsatz in dänischer Nutztierhaltung weiter gesunken

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Die dänischen Landwirte haben den Antibiotikaverbrauch in der Nutztierhaltung während der ersten drei Quartale dieses Jahres deutlich eingeschränkt. Wie aus den vorläufigen Daten des nationalen Monitoringprogramms Vetstat hervorgeht, ging der Antibiotikaabsatz in der Schweinehaltung von Januar bis September 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,7 % zurück. Der Verbrauch von Breitbandantibiotika aus der Gruppe der Tetracycline wurde dabei um 33,5 % eingeschränkt.
Noch drastischer war die Entwicklung beim Reserveantibiotikum Colistin: Bei diesem Medikament ist die eingesetzte Menge in der Schweinehaltung laut Vetstat seit dem 1. Juni 2017 auf Null gesunken. Medienberichten zufolge hängt dies mit den verschärften Regeln im dänischen „Gelbe-Karte-System“ zusammen, nach denen der Einsatz von Colistin seit dem 1. April mit einem deutlich höheren Umrechnungsfaktor auf den gesamten Antibiotikaverbrauch des Schweinehalters angerechnet wird als zuvor.
Mit Blick auf die Milchkuhhaltung weist Vetstat für die ersten drei Quartale beim Antibiotikaeinsatz einen Rückgang von 9,1 % zum Vorjahreswert aus. Bei Kälbern und Jungrindern soll der Wert auf niedrigem Niveau stabil geblieben sein. Das dänische Agrarforschungszentrum (Seges) führt den weiteren deutlichen Rückgang des Verbrauchs bei Milchkühen insbesondere auf alternative Behandlungsmethoden für Kühe mit hohen Zellzahlen und verbesserte Diagnosemethoden bei Mastitis zurück.
Der Gesamtverbrauch von Antibiotika in der dänischen Nutztierhaltung hatte nach Angaben des Monitoringprogramms DANMAP im Jahr 2016 einschließlich der Pelztierzucht bei 104,4 t gelegen. Rund drei Viertel der Menge war dabei allein für die Behandlung von Schweinen genutzt worden. AgE (14.11.2017)
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