Trotz teils katastrophaler Witterungsbedingungen während der Druscharbeiten ist in Schweden offensichtlich doch eine große Getreideernte zusammengekommen. Das nationale Statistikamt schätzt die Getreideerzeugung in diesem Jahr aktuell auf 5,9 Mio t und damit um 9 % höher als 2016. Auch der fünfjährige Durchschnitt wäre demnach deutlich übertroffen worden, und zwar um 8 %.
Das Statistikamt wies darauf hin, dass insbesondere in den Spätdruschgebieten im Norden des Landes heftige Niederschläge für erhebliche Verzögerungen beim Drusch gesorgt hätten. Teilweise hätten bis zum Einsetzen der ersten Schneefälle Flächen nicht geräumt werden können, die damit für die Ernte endgültig verloren sein dürften. Die Statistikbehörde geht davon aus, dass rund 2 % der Getreidefläche sowie 2 % der mit Erbsen und 4 % der mit Ackerbohnen bestellten Areale abgeschrieben werden müssen.
Dass die Getreideernte dennoch so hoch ausfällt, ist vor allem dem Winterweizen zu verdanken. Nach Angaben der Behörde sorgten hier eine deutliche Flächenausdehnung um 9 % gegenüber 2016 sowie gute Erträge dafür, dass die Weizenernte mit schätzungsweise 3,0 Mio t um ein Fünftel größer ausgefallen ist als ein Jahr zuvor.
Noch deutlicher ist das Plus beim Raps: Die schwedischen Statistiker veranschlagen die Rapserzeugung auf 383 800 t. Sollte dieser Wert nicht mehr korrigiert werden, wäre die diesjährige Rapsernte die größte seit 1990. Vornehmlich aufgrund der kräftigen Anbauausdehnung um gut ein Viertel auf 105 500 ha sei das schwache Vorjahresergebnis um geschätzte 43 % übertroffen worden. AgE
(17.11.2017)