Stahl: Milchmengensteuerung ist Sache der Molkereien

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Gegen eine Regulierung der Milchproduktion durch die Politik zur Vermeidung einer weiteren Milchmarktkrise hat sich der Vorsitzende des Milchindustrie-Verbandes (MIV), Peter Stahl, ausgesprochen. Auf der Sitzung des Wissenschaftlichen Beirates des MIV heute in Nürnberg bekräftigte Stahl seine Ablehnung gegenüber regulativen Markteingriffen durch die Politik. Stattdessen fällt die Mengensteuerung aus seiner Sicht in den Aufgabenbereich der Molkereien. „Ich bin sehr dafür, dass jede Molkerei mit ihren Landwirten, ob sie nun genossenschaftlicher oder privater Natur ist, Diskussionen mit ihren Landwirten führt, Mengenperspektiven aufzeigt und verschiedene Vertragsmodelle durchspielt“, so der MIV-Vorsitzende.
Auch den Eintritt in eine Branchenorganisation lehnt Stahl ab. „Zu glauben, dass wir darüber Milchpreisabsenkungen, die vom Markt und dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage her kommen, abfangen können, ist eine Illusion, die aber von der Politik immer weiter genährt wird“, beklagte der Verbandsvorsitzende. Dadurch werde der MIV lediglich zum „Prellbock“ und „Sündenbock, wenn die Landwirte in die Bedrängnis gerieten.
Der Strukturwandel lässt sich indes nach Einschätzung des Spitzenvertreters der deutschen Milchwirtschaft nicht aufhalten. Zukünftig würden weniger Landwirte gebraucht, um die Nachfrage zu decken. Das bedeute aber nicht, dass kleine und mittlere Betriebe mit einem „scharfen Profil“, beispielsweise in der Direktvermarktung oder der ökologischen Erzeugung, nicht auch weiterhin existieren könnten. Von der künftigen Bundesregierung wünscht sich Stahl eine Rückkehr zu wissenschaftsdominierten Debatten und eine Stärkung des mündigen Verbrauchers. AgE (20.11.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Wind- und Freiflächen-PV
Niedersachsen führt Abgabe ein
19.04.2024 — Der Landtag hat das Niedersächsische Windgesetz verabschiedet. Damit werden die Betreiber verpflichtet, für jedes neue Windrad oder jede Freiflächen-Photovoltaikanlage eine "Akzeptanzabgabe" von 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die jeweilige Gemeinde zu zahlen. Zusätzlich müssen sie mit weiteren rund 0,1 Cent pro Kilowattstunde die Menschen im Umfeld von 2,5 Kilometern der Anlage direkt beteiligen.
Pflanzenschutzmittel
NABU: Einsatz nur noch im Notfall
19.04.2024 — Für eine naturverträglichere Landwirtschaft fordert der Naturschutzbund Deutschland in seinem "Grundsatzprogramm Offenland", Pflanzenschutzmittel nur noch im Notfall einzusetzen. Strukturelemente müssten bis 2030 ein Zehntel der Agrarlandschaft einnehmen, lautet eine weitere von insgesamt elf Forderungen. In der Tierhaltung sei eine Obergrenze von 1,8 Großvieheinheiten pro Hektar einzuführen.
Mehrwertsteuerfinanzierung
Beringmeier ist dafür
18.04.2024 — Der Vorschlag der Zukunftskommission Landwirtschaft für eine Mehrwertsteuerfinanzierung findet beim WLV grundsätzliche Zustimmung. Allerdings müsse er konkretisiert werden. Entscheidend seien eine gesetzliche Regelung, dass die Einnahmen vollständig den Betrieben zuflössen und diese Planungssicherheit für 20 Jahre bekämen, so der WLV.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Nachwachsende Rohstoffe
Anbau war 2023 rückläufig
17.04.2024 — Der Flächenbedarf für nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Laut der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) war dafür eine geringere Biogasverstromung ursächlich. Im Segment des Energiepflanzenanbaus für Biogas ging der Flächenbedarf um 11% zurück. Der Trend dürfte sich fortsetzen, sofern die Konditionen für Alt-Biogasanlagen nicht verbessert werden, so die FNR.

xs

sm

md

lg

xl