Immer mehr „pseudowissenschaftliche Argumentationen“ bei Ernährungsfragen

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Eine Zunahme der „pseudowissenschaftlichen Argumentationen“ bei Ernährungsfragen beklagt der Präsident des Max-Rubner-Institus (MRI), Prof. Pablo Steinberg. Nur eine offene und ehrliche Kommunikation durch unabhängige Instanzen könne zusammen mit einer hohen Erklärbereitschaft für bessere Aufklärung sorgen, betonte Steinberg auf der heutigen Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats des Milchindustrie-Verbandes (MIV) in Nürnberg.
Auf die Wünsche der Landwirte bezüglich ihrer Lieferbeziehungen zu den Molkereien ging Prof. Sebastian Hess von der Universität Kiel ein. Er verwies auf eine aktuelle Erhebung unter 782 Landwirten, woraus hervorgeht, dass sich vor allem die kleineren Betriebe eine „Fortführung des Status quo“ wünschten, während Großbetriebe genau diesen ändern wollten.
Fortschritte in Sachen Tierwohl und Tiergesundheit verspricht die Entwicklung neuer Biomarker, der sich Prof. Michael Pfaffl von der Technischen Universität (TU) München widmet. Durch eine differenzierte Zellanalyse in der Milch solle es künftig möglich sein, den Gesundheitsstatus von Kühen nicht invasiv zu ermitteln und Krankheiten frühzeitig vorzubeugen.
Eine Auskunft über die Nachhaltigkeit von Milchviehbetrieben soll indes das Nachhaltigkeitsmodul Milch bringen, das Prof. Hiltrud Nieberg vom Thünen-Institut (TI) für Betriebswirtschaft (TI) vorstellte. Umweltverbände, Politiker und Branchenvertreter haben dazu einen Katalog von rund 70 Kriterien entwickelt. Entscheidend ist laut Nieberg aber, dass sich ein Betrieb nicht pauschal als nachhaltig oder nicht nachhaltig bewerten lässt, sondern immer Stärken und Schwächen aufweist. Für ihre Arbeit wurde Nieberg in Nürnberg mit dem Milch-Wissenschaftlichen Innovationspreis 2017 ausgezeichnet. AgE (20.11.2017)
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