Weizenfutures reagieren nicht auf Warnungen vor erhöhter Radioaktivität

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Die internationalen Terminmärkte für Weizen haben sich in dieser Woche leichter entwickelt, obwohl der russische Wetterdienst Rosgidromet am Montag bestätigte, dass Ende September in Teilen des eigenen Landes „eine äußerst hohe Konzentration von radioaktivem Ruthenium-106“ festgestellt worden sei. Über die Ursache war bis heute Nachmittag nichts bekannt.
Die höchste Konzentration an Ruthenium-106 wurde im südlichen Ural an der Grenze zu Kasachstan festgestellt; dort wurde der erlaubte Wert um das mehr als 900-Fache überschritten. In der betroffenen Region liegt das Atomkraftwerk Majak, wo sich 1957 einer der schlimmsten Atomunfälle der Geschichte ereignet hatte. Heute dient die Anlage der Wiederaufbereitung abgebrannter nuklearer Brennstoffe.
Die Neuigkeit aus Russland erinnerte einige Marktakteure an den Reaktorunfall in Tschernobyl im April 1986; damals waren die Getreidepreise als Reaktion auf das Unglück in die Höhe geschossen. Offensichtlich geht aber die Mehrzahl der finanzkräftigen Börsianer davon aus, dass die Qualität des russischen Getreides diesmal nicht leiden dürfte. Russland war 2016/17 der zweitgrößte Weizenexporteur der Welt. Aktuellen Prognosen zufolge dürfte die Föderation in der laufenden Vermarktungssaison auf den ersten Platz vorrücken.
Freitag gegen 13.50 Uhr kostete der Weizenfuture mit Fälligkeit im Dezember 2017 an der Matif in Paris 158 Euro/t; das bedeutete gegenüber dem Abrechnungskurs der vergangenen Woche ein Minus von 0,75 Euro/t oder 0,5 %. Der Chicago-Kontrakt derselben Fälligkeit gab bis zum Mittwoch vor dem gestrigen US-Feiertag um 1,0 % auf 4,23 $/bu (133 Euro/t) nach. AgE (27.11.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Nährstoffbericht Niedersachsen
Stickstoffsaldo sinkt immer weiter
16.04.2024 — Die Nährstoffüberschüsse in Niedersachsen haben sich 2022/23 weiter verringert. Gemäß dem 11. Nährstoffbericht der Landwirtschaftskammer lag der Stickstoffsaldo um 50.461 Tonnen unter der zulässigen Menge. Fortschritte gab es auch beim Phosphat. Beim rechnerischen Bedarf stand hier unterm Strich ein Minus von 26.099 Tonnen. Die Verringerungen schlagen aber noch nicht auf die Oberflächen- und Grundwassermessstellen durch. Aus Sicht von Agrarministerin Staudte müssen die Anstrengungen somit fortgesetzt werden. Landvolkpräsident Hennies fordert indes eine Verschlankung des Düngerechts.
"agra" 2024
Mehr Markt und weniger Staat
15.04.2024 — Für mehr Markt und weniger Staat hat sich Sachsens Bauernpräsident Krawczyk ausgesprochen. Auch wenn die Agrarmärkte mitunter brutal sind, wünscht er sich keinen starken Staat, der sich andauernd in unternehmerische Fragen einmischt und zudem häufig belehrend auftritt. Krawczyk wies beim agrarpolitischen Forum der "agra" darauf hin, dass die bisherige Subventionierungspraxis am Ende ist, wenn kein öffentliches Geld mehr da ist. Der SLB-Präsident plädiert deshalb für eine Politik, die Freiheiten und Gestaltungsspielräume eröffnet, anstatt Produktionsstandards mehr und mehr nach oben zu schrauben und unternehmerische Landwirte immer weiter einzuengen.
BVVG
Verpachtung auf neuer Grundlage
12.04.2024 — Nach monatelangen Diskussionen hat sich die Bundesregierung mit den fünf ostdeutschen Länderagrarressorts auf Modalitäten für die Verpachtung von BVVG-Flächen verständigt. Der Verkauf wird zum Jahresende weitgehend eingestellt. Laut Minister Özdemir hat damit "der Ausverkauf kostbarer Ackerflächen" endgültig ein Ende.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Glyphosat-Verzicht
Pflügen die wirksamste Alternative
11.04.2024 — Eine Studie des Rothamsted Research Centers zeigt, dass Pflügen die effektivste Alternative zu Glyphosat für die Unkrautbekämpfung in nordwesteuropäischen Winterweizen-Anbausystemen ist. Indes verbessern alternative Fruchtfolgen die Biodiversität, erhöhen aber die Umweltrisiken durch Herbizide. Eine integrierte Unkrautbekämpfung erfordert wiederum solide Kenntnisse der Unkrautökologie und -biologie.

xs

sm

md

lg

xl