Der Biogasboom ist in Niedersachsen vorbei, und es werden weitaus weniger neue Anlagen angemeldet als noch vor wenigen Jahren.
Das geht aus der aktuellen Inventur Biogas in Niedersachsen hervor, die nunmehr in siebter Auflage im Auftrag des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums und dem für Energie zuständigen Umweltministerium vom Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie (3N) erstellt wurde. Demnach waren Ende 2016 in Niedersachsen 1 634 überwiegend landwirtschaftliche Biogasanlagen mit einer installierten elektrischen Leistung von insgesamt 990 MW in Betrieb.
Gegenüber der vorherigen Inventur aus dem Jahr 2013 erhöhte sich der Anlagenbestand lediglich um 88 Anlagen. Dieses entspricht einem Zuwachs von 5,7 % im Betrachtungszeitraum. Von diesen 88 Biogasanlagen gingen 2014 noch 32 Anlagen mit einer elektrischen Leistung von insgesamt 6,2 MWel zu den Bedingungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2012 in Betrieb. Während der Gültigkeit des EEG 2014 waren es netto 56 Anlagen mit einer installierten Leistung von 5,4 MW MWel. Ab August 2014 kamen fast ausschließlich nur noch kleine Biogasanlagen mit einer installierten Leistung von bis zu 75 kWel dazu, die überwiegend Wirtschaftsdünger einsetzen.
Im Bundesvergleich steht Niedersachsen bei den Biogasanlagen laut Inventurbericht weiterhin mit Bayern an der Führungsspitze. So bringt es Niedersachsen auf einen Anteil von 23,4 % an der installierten Anlagenleistung in Deutschland, Bayern auf 23,3 %. Dabei fällt die durchschnittliche Anlagengröße im Norden aber deutlich größer aus als im Freistaat: Während diese in Niedersachsen bei etwa 606 kWel liegt, beläuft sie sich in Bayern auf 403 kWel. AgE
(29.11.2017)