EU-Kommission will das Greening abschaffen

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Die Europäische Kommission will das Greening im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in der aktuellen Form abschaffen. Wie EU-Agrarkommissar Phil Hogan heute vor Journalisten in Brüssel bei der Vorstellung der Mitteilung „Ernährung und Landwirtschaft der Zukunft“ betonte, soll die GAP zukünftig durch mehr Flexibilität und einem eher ergebnisorientierten Ansatz gekennzeichnet sein. Sanktionen sollen dem Iren zufolge dabei eher der Vergangenheit angehören. Zwar würden die Ziele des Greening im Umwelt- und Klimaschutz noch ausgeweitet; die Architektur in der Umsetzung werde aber abgeschafft. „Wir wollen den Staaten nicht länger vorschreiben, wie sie etwa ihre Hecken anlegen sollen“, so der Agrarkommissar.
Der Kommission zufolge soll unter Beibehaltung der Zwei-Säulen-Struktur auf EU-Ebene die zu erreichenden Ziele festgelegt werden. Jeder Mitgliedstaat soll dann in einem eigenen Strategieplan - der von der Kommission zu genehmigen ist - darlegen, wie diese Ziele auf nationaler Ebene erreicht werden sollen. Ihr Augenmerk will die Kommission dann weniger auf die Einhaltung von Vorschriften als vielmehr auf die Überwachung der Fortschritte legen. Die Bereitstellung von Mitteln soll an konkreten Ergebnissen ausgerichtet werden.
Der Kommissionsvizepräsident Jyrki Katainen erläuterte, dass bei der Reform der GAP das „Kernstück“ sei, den EU-Mitgliedstaaten mehr Entscheidungsspielraum zu geben, um gemeinsame Ziele in den Bereichen Umwelt, Klimawandel und Nachhaltigkeit besser zu erreichen. Dabei solle es jedoch keinen „unangemessenen“ Wettbewerb zwischen den Agrarsektoren der Mitgliedstaaten geben, stellte der Finne klar. Auch einer Renationalisierung der GAP lehnte er ausdrücklich ab. Zudem hob er hervor, dass die Kommission mit ihrer heutigen Mitteilung weder den Ergebnissen der Debatte über die EU-Finanzen noch den Vorschlägen für den nächsten Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) vorgreifen wolle. AgE (30.11.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Ukrainische Agrareinfuhren
Kein akutes Risiko für Marktverwerfungen
28.03.2024 — Die EU-Kommission sieht derzeit keine akute Gefahr von Marktverwerfungen durch steigende Agrareinfuhren aus der Ukraine. Eine qualifizierte Mehrheit der EU-Botschafter steht trotzdem auf der Kippe. Unterdessen warnen Deutschland und die Niederlande davor, der Ukraine in den Rücken zu fallen. Die französische Agrarbranche hat zwischenzeitlich die eigene Regierung in das Lager der Nein-Sager getrieben.
GAP-Änderungen
Özdemir stimmt Schnellverfahren zu
27.03.2024 — Die EU-Staaten haben sich einstimmig für eine schnelle Annahme der vorgeschlagenen GAP-Änderungen eingesetzt. Bundesagrarminister Cem Özdemir warnt allerdings vor einer verwässerten Fruchtfolge. Während der CDU-Europaabgeordnete Norbert Lins das geforderte Eilverfahren erleichtert aufnimmt, krisiert der grüne Abgeordnete Martin Häusling das Verfahren scharf.
Agrarstrukturerhebung
Schweinehaltung am stärksten abgebaut
27.03.2024 — Die umfassende Agrarstrukturerhebung aus dem Jahr 2023 zeigt, dass innerhalb von drei Jahren die Schweinehaltung in Deutschland spürbar geschrumpft ist. Die Zahl der Halter und der Schweine nahm zweistellig ab. Bei Rindern war der Schwund geringer, wobei aber viele Milcherzeuger die Produktion aufgaben. Bei Legehennen wurden die Haltungsplätze hingegen aufgestockt.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Tierwohlcent
Holzenkamp gegen Flaschenhals-Lösung
26.03.2024 — Leidtragende einer Verbrauchsteuer auf Fleisch, die an Schlachthöfen und Zerlegungsbetrieben erhoben würde, wären laut Raiffeisenverband die Erzeuger. Stattdessen fordert der DRV eine Steuer auf Endverbraucherebene. Notwendig sei eine bürokratiearme Lösung.

xs

sm

md

lg

xl