Eine langfristige Stabilisierung der Milchproduktion hat der Grünen-Agrarpolitiker Friedrich Ostendorff angemahnt. Dies sei dringend notwendig, um einer neuerlichen Krise auf dem Milchmarkt vorzubeugen, erklärte der Bundestagsabgeordnete heute in Berlin. Seiner Auffassung nach müssen die Molkereiunternehmen endlich Maßnahmen entwickeln, die Produktionsmenge dem Bedarf anzupassen, so wie es Friesland-Campina in der Vergangenheit vorbildlich vorgemacht habe.
Der Übergang zu Festpreismodellen ohne Maßnahmen zur Anpassung der Menge reiche nicht aus, betont Ostendorff und verweist auf eine mögliche Abwärtsspirale beim Preis, die zum Ausscheiden gerade der guten kleinen und mittleren Betriebe in Randlagen führen könne. Ziel müsse es jedoch sein, die Milcherzeugung in der Fläche zu erhalten. Keine grundsätzliche Lösung erwartet der Abgeordnete von einer Absicherung an Warenterminmärkten, weil dadurch das Preisniveau nicht steige. Zugleich müssten die Milcherzeuger letztendlich die Transaktions- und Bürokratiekosten über niedrigere Auszahlungspreise tragen.
Ostendorff sieht daher die Molkereien gefordert, endlich Maßnahmen zum finanziellen Ausgleich einer Mengenreduzierung vorzulegen und Programme für mehr Qualität und Wertschöpfung zu entwickeln, statt auf Masseproduktion für den Weltmarkt zu setzen. Friesland-Campina habe in der Vergangenheit Verantwortung übernommen und gezeigt, wie eine Mengenreduzierung auf Molkereiebene wirkungsvoll umgesetzt werden könne. Dieses Beispiel müsse Schule machen. AgE
(14.12.2017)