Brüssel genehmigt Ausgleichszahlungen für Fipronilkrise

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Die Europäische Kommission hat jetzt grünes Licht für Ausgleichszahlungen der belgischen Regierung an Eiererzeuger gegeben, die im Zuge der Fipronilkrise finanzielle Einbußen verkraften mussten. Wie der belgische Landwirtschaftsminister Denis Ducarme am Dienstag mitteilte, wurde für diesen Zweck der bereits Anfang November beantragte Etat von insgesamt 21,8 Mio Euro genehmigt, weil es sich bei der Fipronilkrise nach Ansicht der Kommission um ein „außergewöhnliches Ereignis“ gehandelt hat. Von dem gesamten genehmigten Budget seien allerdings schon fast 5 Mio Euro ausgezahlt worden.
Ausgleichsfähig sind dem Ressortchef zufolge unter anderem 100 % der Kosten für die Vernichtung von nicht marktkonformen Eiern und Geflügel sowie 90 % des betreffenden Wertes. Darüber hinaus sollen die Kosten für die Reinigung und die Desinfektion von Ställen mit einem Pauschalbetrag kompensiert werden. Zudem werden die Kosten für Laboranalysen von Eiern und Geflügel vollständig erstattet. Nach Angaben von Ducarme können die betroffenen Geflügelhalter diese Beihilfen bis zum 30. April 2018 beantragen.
Unterdessen wurden in den Niederlanden Stimmen aus dem Geflügelsektor laut, die vom Haager Landwirtschaftsministerium entsprechende Ausgleichszahlungen für die durch Laboruntersuchungen an Geflügel und Eiern entstandenen Kosten forderten. Diese dürften sich auf schätzungsweise rund 3 Mio Euro belaufen. Die Niederlande hatten bei der EU-Kommission im Gegensatz zu Belgien keinen Antrag auf die Genehmigung von Kompensationszahlungen aus der Staatskasse gestellt; der damals für Landwirtschaft verantwortliche Staatssekretär vom Haager Wirtschaftsministerium, Martijn van Dam, hatte angezweifelt, dass die staatlichen Hilfsmittel EU-rechtlich zulässig seien. AgE (18.12.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Risikorücklage
Rukwied widerspricht Özdemir
23.04.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund 1 Mrd. Euro im Jahr belaufen. Laut DBV-Präsident Rukwied richtet sich der Finanzbedarf maßgeblich nach ihrer inhaltlichen Ausgestaltung.

xs

sm

md

lg

xl