Globale Milchproduktion bleibt auch 2018 auf Expansionskurs

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Die 2017 im Vorjahresvergleich gestiegenen Preise am Milchmarkt, aufgestockte Tierbestände sowie die zunehmende Leistung der Milchkühe werden im kommenden Jahr die globale Milcherzeugung wieder stärker wachsen lassen. Davon geht zumindest das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) in seiner am vergangenen Freitag veröffentlichten Prognose zum Weltmilchmarkt 2018 aus. Die Washingtoner Analysten erwarten, dass die führenden Milchproduzenten der Welt ihre Erzeugung gegenüber 2017 um rund 9,1 Mio t oder 1,8 % auf 510,1 Mio t ausdehnen werden. Für das laufende Jahr wird der Anstieg auf 1,4 % geschätzt; 2015 lag die Zuwachsrate wegen der Milchpreiskrise und teilweise schlechter Witterungsbedingungen nur bei 0,2 %.
Am stärksten soll 2018 dem US-Landwirtschaftsministerium zufolge die Kuhmilcherzeugung in Indien zulegen, und zwar um 4 Mio t auf 76,0 Mio t. Da das Land allerdings Selbstversorger ist und am Welthandel praktisch nicht teilnimmt, hat das global gesehen kaum Auswirkungen. Für die Europäische Union als weltweit größten Erzeuger erwarten die US-Experten einen eher moderaten Produktionsanstieg gegenüber 2017, und zwar um 0,3 % auf 152,1 Mio t. Die EU-Kommission war in einer Prognose im Herbst allerdings von einem Plus der gesamten Milchanlieferung von 1,4 % auf 156,5 Mio t ausgegangen.
Mehr Milch soll es laut USDA im kommenden Jahr auch in Ozeanien geben. Für Neuseeland wird ein Zuwachs von 1,4 % auf fast 21,9 Mio t erwartet, für Australien eine Zunahme um 2,5 % auf gut 9,5 Mio t. Vorteilhaft wirke sich dabei neben den höheren Erzeugerpreisen der meist gute Zustand der Weiden aus, erläuterten die Experten. In den USA soll sich die expansive Tendenz der Milcherzeugung 2018 weiter fortsetzen; erwartet wird ein Anstieg um 1,7 % auf 99,5 Mio t. Ein wichtiger Faktor dafür sei neben dem leichten Bestandszuwachs vor allem die erneut höhere Milchleistung je Kuh, so das USDA. In den südamerikanischen Ländern Brasilien und Argentinien soll das Rohstoffaufkommen um 1,8 % auf fast 24,0 Mio t beziehungsweise 6,0 % auf 10,7 Mio t gegenüber 2017 anwachsen, sofern dort nicht wieder ungünstige Witterungsbedingungen den Milchviehhaltern einen Strich durch die Rechnung machen. AgE (19.12.2017)
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