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Das Exportklima hat sich aus Sicht der deutschen Lebensmittelhersteller im vierten Quartal 2017 gegenüber dem Vorjahr spürbar verbessert. Wie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) heute berichtete, ging es mit der Stimmung in so gut wie allen Teilbranchen aufwärts. Besonders Hersteller von Feinkost und Fertiggerichten, Ölen, alkoholfreien Getränken und Süßwaren profitierten von guten Ausfuhrchancen. Die BVE zog diese Schlussfolgerung aus der aktuellen Befragung zum Exportklima, die von der Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) in ihrem Auftrag durchgeführt wurde. Von Oktober bis November wurden dazu 400 Geschäftsführer und Exportleiter der Ernährungsindustrie zu ihren Erwartungen für die kommenden sechs Monate und der aktuellen Geschäftslage befragt.
Von den weltweit 18 wichtigsten Zielmärkten haben aus Unternehmenssicht Frankreich, die Niederlande, die Schweiz, Österreich, Italien, die USA und China die größte Bedeutung. Für die kommenden sechs Monate seien die Absatzerwartungen hier überwiegend konstant, ausgenommen China. Hier gehen die Hersteller laut BVE von einer steigenden Absatzentwicklung aus, ebenso wie in Japan, Norwegen, Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Außerhalb des Binnenmarktes erschweren jedoch laut dem Dachverband Handelshemmnisse nach wie vor den Marktzugang. Für die Mehrzahl der Unternehmen ergäben sich allein daraus zusätzliche Exportkosten von 10 %. Bei Back- und Süßwaren sowie Molkereiprodukten machten nicht-tarifäre Handelsbarrieren hier sogar einen Anteil von bis zu 25 % aus. Der Anteil der Lebensmittelhersteller, die nach eigenen Angaben in Länder außerhalb der EU exportierten, sei im Vorjahresvergleich um 5 Prozentpunkte gesunken. Drei Viertel der Umfrageteilnehmer seien aber weiterhin am Weltmarkt aktiv.
Auch wenn durch die EU in den vergangenen Jahren durch Handelsabkommen neue Absatzmärkte erschlossen wurden, die aus Sicht der BVE chancenreiche Exportmärkte darstellen, exportieren 60 % der befragten Lebensmittelhersteller nicht dorthin. Zu diesen Ländern zählten beispielsweise Kanada, Südkorea oder Südafrika. Die Auswirkungen von Handelsabkommen seien aber für die Exporteure auch nur selten spürbar. Die EU müsse sich weiter auf strategisch wichtige Absatzmärkte der Ernährungsindustrie konzentrieren. AgE
(21.12.2017)