Bei der Initiative Tierwohl (ITW) werden Landwirte finanziell unterstützt, wenn sie über den gesetzlichen Mindeststandard hinaus etwas für ihre Tiere tun und sich dabei auch kontrollieren lassen. Dieses Konzept finden 93 % der Verbraucher in Deutschland gut oder sehr gut, fand jetzt das Meinungsforschungsinstitut forsa in einer bundesweiten, repräsentativen Umfrage zur Nutztierhaltung und Fleischproduktion heraus. Wie die ITW heute dazu mitteilte, bezeichneten zudem 83 % der Befragten es als gut, eine tiergerechtere Ausgestaltung der Nutztierhaltung in vielen kleinen Schritte konsequent umzusetzen, ohne dabei etwas zu überstürzen.
Wir freuen uns über den großen Zuspruch zu unserem Ansatz, kommentierte ITW-Geschäftsführer Dr. Alexander Hinrichs die Ergebnisse. Dass Verbraucher kleine, konsequente Schritte zur Verbesserung der Haltungsbedingungen für gut und praktikabel erachten, zeige, dass sie realistischer seien als jene, die in der Öffentlichkeit laut Ideale und Maximalforderungen postulieren, denen die Landwirte aber unmöglich von heute auf morgen gerecht werden können. Angesichts der großen Akzeptanz appellierte Hinrichs an die teilnehmenden Tierhalter, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein. Diese Betriebe seien Aushängeschilder und Verstöße gegen die Tierwohl-Kriterien gefährdeten die Wahrnehmung einer ganzen Branche. Verstöße würden deshalb streng geahndet.
Ein weiteres Ergebnis der forsa-Umfrage war laut ITW, dass 89 % der Befragten, die Flesich verzehren, die Bereitschaft äußerten, mehr Geld für Fleisch auszugeben, wenn das zu verbesserten Haltungsbedingungen führe. Dazu merkte Hinrichs kritisch an, dass die Vergangenheit leider gezeigt habe, dass sich Aussagen zur Zahlungsbereitschaft mit dem tatsächlichen Einkaufsverhalten oft nicht deckten. Deshalb hat das System der Initiative Tierwohl die Kaufentscheidung für ein bestimmtes Produkt von der Förderung für Tierwohlmaßnahmen entkoppelt, erklärte Hinrichs. Stattdessen könne der Verbraucher durch seinen Einkauf bei einem der Partnerunternehmen des Lebensmitteleinzelhandels der Initiative zur Förderung des Tierwohls beitragen. AgE
(27.12.2017)