Nach einer Erholungsphase seit dem Jahr 2016 sieht der Deutsche Bauernverband (DBV) die Erzeugerpreise an wichtigen Agrarmärkten zur Jahreswende 2017/18 tendenziell wieder unter Druck. Dies sei vor allem bei Milch, Schweinen und auch bei Weizen der Fall, so der Bauernverband in einer heute vorgelegten Zusammenstellung der wichtigsten Entwicklungen und Prognosen zu den Märkten.
Laut Darstellung des DBV liegt der Brotweizenpreis zur Jahreswende in Deutschland mit knapp 150 Euro pro Tonne auf Vorjahresniveau. Die Futtergetreidepreise verzeichneten dagegen aufgrund der regen Nachfrage der Mischfutterindustrie mit 148 Euro pro Tonne Futterweizen und rund 140 Euro pro Tonne Futtergerste ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr. Die Entwicklung der Getreidepreise in 2018 dürfte nach Einschätzung des Bauernverbandes maßgeblich davon abhängen, wie sich die Exportnachfrage entwickelt und inwieweit diese aus Deutschland bedient werden kann.
Mit Blick auf den Schlachtschweinemarkt in Deutschland stellt der DBV fest, dass die durchschnittlichen Preise für Tiere der Handelsklasse E im Jahr 2017 im Jahresdurchschnitt bei rund 1,63 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht liegen dürften. Damit würde das Niveau des Vorjahres um 14 Cent je Kilogramm oder rund 9 % übertroffen. Der im September einsetzende Preisdruck habe jedoch ab Mitte Dezember den Erzeugerpreis auf 1,40 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht sinken lasse; im Vorjahr habe das entsprechende Preisniveau noch bei 1,53 Euro gelegen.
Der Markt für Rindfleisch hat sich dem Bauernverband zufolge 2017 nach dem unterdurchschnittlichen Vorjahr preislich erholt. Dies gelte für den Jungbullen- als auch für den Schlachtkuhmarkt. Angesichts der zurückgehenden Erzeugung bestünden durchaus Chancen für einen weiteren preislichen Aufwärtstrend im kommenden Jahr. Zudem entwickle sich der Konsum an Rindfleisch nach zwei Jahrzehnten des Rückgangs langsam aber stetig wieder positiv.
Für den Milchmarkt prognostizieren Marktexperten nach Angaben des DBV für 2018 einen Rückgang der Erzeugerpreise. Aktuell lägen die Milchpreise für die Milchbauern über dem langjährigen Mittel von 32,4 Ct/kg bei 4,0 % Fett. Zum Jahreswechsel würden im Bundesdurchschnitt die Erzeugerpreise von 39 Ct/kg erwartet. Allerdings hätten bereits einige Molkereien einen Rückgang der Erzeugerpreise um 4 Ct/kg bis 5 Ct/kg ab Anfang 2018 angekündigt. Das sei saisonal nicht untypisch, aber dennoch ein sehr deutlicher Rückgang. AgE
(28.12.2017)