Gelassen hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, auf die heute bekanntgegebene Verleihung des Dinosaurier des Jahres 2017 durch den Naturschutzbund Deutschland (NABU) reagiert. Ich freue mich über diesen Preis, unter anderem deshalb, weil er von vielen Berufskollegen und Mitgliedern als Auszeichnung verstanden wird, erklärte Rukwied. Er betonte, dass die Landwirte zu ihrer Verantwortung für Umwelt und Artenvielfalt stünden. Der DBV entwickle praxistaugliche Lösungen in einer Reihe von Projekten.
Rukwied wies darauf hin, dass der NABU mit seinem alljährlichen Ritual bereits eine Reihe verdienter Persönlichkeiten ausgezeichnet habe. Im Jahr 2001 hatte sein Amtsvorgänger Gerd Sonnleitner Deutschlands peinlichsten Umweltpreis für seinen Widerstand gegen die Agrarwendepolitik der damaligen Bundesregierung erhalten. Zu den Preisträgern zählen auch die frühere Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner, der man 2012 eine rückwärtsgewandte Agrarpolitik vorwarf, sowie der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW), Philipp Frhr. zu Guttenberg. Er bekam den NABU-Dinosaurier 2015 für seinen Widerstand gegen eine natürliche Waldentwicklung.
Der NABU begründete seine diesjährige Entscheidung mit Rukwieds rücksichtsloser Blockade einer umweltfreundlichen Agrarreform. Der DBV-Präsident streite die Hauptverantwortung der industriellen Landwirtschaft für das Artensterben ab, verteidige ein Subventionssystem, das nachweislich zulasten von Natur, Landwirten und Steuerzahlern gehe und bekämpfe regelmäßig alle Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltbilanz der Agrarpolitik, so der Naturschutzbund. Mit seinem Eintreten für eine Fortführung der bisherigen EU-Agrarpolitik gefährde Rukwied die Akzeptanz der Agrarförderung. NABU-Präsident Olaf Tschimpke warf dem Bauernpräsidenten zudem ein fehlendes Interesse an einem ernsthaften Dialog mit Naturschützern vor. AgE
(29.12.2017)