Strohpreise auf 5-Jahreshoch

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Die Versorgung mit Grundfutter gestaltet sich in diesem Jahr schwierig, es fehlt an den nötigen Qualitäten und nun verzögert sich auch noch der Beginn der neuen Saison.


Bei ungebrochen lebhafter Nachfrage nach guten Qualitäten
bewegen sich die Forderungen für Heu und Stroh weiter nach oben.
Wie bereits abzusehen, kommen jetzt auch noch einmal die kleineren
Abnehmer, wie private Pferdehalter und suchen Ware. Aber sie stoßen
auf einen geräumten Markt. Bereits HD-Ballen sind rund 30 EUR/t
teurer als Großballen, Kleinballen kosten bis zu 50 EUR/t und mehr.
Heu im Großballen kostete im März durchschnittlich 120 EUR/t und
war damit 2 % teuer als im Vormonat. Das war so viel wie zuletzt im
Juni 2016. Hier zeigt sich auch ein Nord-Süd-Gefälle, dass in
diesem Wirtschaftsjahr besonders ausgeprägt ist, da der Norden
unter den massiven Regenfällen am stärksten gelitten hat. In
Niedersachsen werden um 145 EUR/t für Großballen genannt,
während in Bayern von 110 EUR/t gesprochen wird. Und bis zum
Saisonanfang dürften die Forderungen noch weiter steigen. Ganz
besonders aufgrund der ungünstigen Vegetationsbedingungen.
Jetzt ist es bereits Anfang April und immer noch zu kalt. Das
schmälert die Aussichten auf den ersten Grasschnitt, der dringend
benötigt wird. Als Alternative bietet sich Maissilage an, die
zuletzt ebenfalls fester bewertet wurde und in der Gunst der
Milchviehbetriebe steigt. Im Schnitt wurden 35,80 EUR/t für
Partien mit einem Trockensubstanzgehalt von 30 % gezahlt,
wobei die Preise zwischen 32,50 EUR/t in Hessen und
39 EUR/t in Schleswig-Holstein schwanken. Damit ist Maissilage
so teuer wie seit November 2015 nicht mehr.
Und auch Stroh erreicht neue Höchststände. Im März 2018 wurden
bundesweit 96,65 EUR/t für Großballen ab Hof ermittelt.
HD-Ballen waren rund 15 EUR/t teurer. So viel wurde für Stroh
seit 5 Jahren nicht mehr verlangt. Die Nachfrage ist ungebrochen,
so dass in Schleswig-Holstein Stroh in HD-Ballen bereits genau so
viel kostet wie Heu. In den vergangenen zwei Jahren lag die
Differenz bei rund 20 EUR/t.
In den kommenden Monaten dürften die Grundfutterpreise weiter
steigen. Die Vegetationsbedingungen stellen die Weichen für die
Preise 2018/19. Während die Grasmengen noch in den Sternen stehen,
ist es aufgrund der Aussaatflächen für Weizen und Gerste bereits
ziemlich sicher, dass die Strohmengen auch 2018/19 begrenzt bleiben
dürften, denn die ertragsstarken Winterungen konnten im Herbst 2017
nicht nach Plan angebaut werden, weil im Norden das Wetter zu
schlecht war. Und als ob das noch nicht reichen würde, auch für die
Sommergetreide sieht es derzeit nicht so gut aus. Viele Flächen
konnten wegen der Nässe nicht bestellt werden. Möglicherweise kommt
dann doch mehr Mais zum Zuge als anfänglich geplant. Das hilft dem
Strohangebot aber wenig.(AMI) (04.04.2018)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Risikorücklage
Rukwied widerspricht Özdemir
23.04.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund 1 Mrd. Euro im Jahr belaufen. Laut DBV-Präsident Rukwied richtet sich der Finanzbedarf maßgeblich nach ihrer inhaltlichen Ausgestaltung.

xs

sm

md

lg

xl