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Die zuerst zu trockene und in den vergangenen Wochen zu feuchte Witterung in Südamerika beeinträchtigt nicht nur die argentinische Sojaernte, sondern macht auch den Sojabeständen in Uruguay und Paraguay zu schaffen.
Die ungünstigen Vegetationsbedingungen der vergangenen Monate in
weiten Teilen Argentiniens haben nicht nur dort die Sojabohnenernte
2017/18 um über 30 % auf rund 36 mio. t dezimiert,
auch in Uruguay wurde die Ernteprognose kräftig reduziert. Während
die Trockenheit von Januar bis März 2018 die ertragsentscheidende
Entwicklungsphase der Schotenfüllung negativ beeinträchtigt hat,
haben heftige Niederschläge in den vergangenen zwei Monaten die
Ernte massiv verzögert und dadurch die Qualität der Sojabohnen
deutlich geschmälert. Das uruguayische Landwirtschaftsministerium
prognostiziert eine Sojaernte 2017/18 von mittlerweile nur noch
1,3 Mio. t und damit 61 % unter Vorjahresniveau. Die
durchschnittlichen Erträge werden demnach auf 12,4 dt/ha
geschätzt, rund 59 % unter dem Wert der zurückliegenden
Saison.
Im benachbarten Paraguay dürfte die Sojabohnenernte 2017/18
ebenfalls nicht an das Niveau des Vorjahres heranreichen. Hier
wurden besonders die Safrinha-Sojabohnen, die mit einer kurzen
Vegetationszeit als zweite Sojapflanzung im Wirtschaftsjahr
angebaut wird, von den ungünstigen Witterungsbedingungen
beeinträchtigt. Viele Erzeuger schätzen die Ertragsausfälle in
Safrinha-Beständen auf 30-40 %, teilweise sogar noch höher.
Mit 0,5 Mio. ha macht der Safrinha-Sojabohnenanbau im
Vergleich zu der gesamten Sojaanbaufläche von 3,4 Mio. ha
allerdings nur einen kleinen Anteil aus. Wie groß die
Ertragseinbußen letztendlich ausfallen, lässt sich derzeit
allerdings noch nicht sicher sagen: Schätzungen gehen aktuell von
einem Rückgang der Sojaerzeugung 2017/18 zwischen 300.000 und
500.000 t aus. Das USDA hatte die Gesamterzeugung in Paraguay
zuletzt auf 10 Mio. t beziffert.(AMI)
(24.05.2018)