(AMI) Die ungünstige Witterung in den vergangenen Monaten hat zu einer sehr kurzen Düngesaison in Deutschland geführt. Die resultierende schleppende Nachfrage hat zuletzt besonders die Preise für N-Dünger unter Druck gesetzt. Auch der Absatz der anderen Dünger liegt unter Vorjahreslinie.
Die Düngersaison kam im Februar/März 2018 nur sehr schleppend in
Gang. Die erste Düngergabe auf die Winterkulturen konnte nicht
flächendeckend durchgeführt werden. Regional wurde die
Befahrbarkeit der Böden durch Schnee oder erhöhte Bodenfeuchte
eingeschränkt. Auch auf den Höhenlagen standen die Düngemaßnahmen
Ende März noch aus. Der erneute Wintereinbruch und die vielen
nassen Standorte wirkten nachfragehemmend, so dass kaum Dünger
gehandelt wurde. Mit den milderen Temperaturen nach den
Osterfeiertagen kamen die Düngemaßnahmen aber dann doch flott
voran. Allerdings schränkte in den folgenden Wochen die besonders
in Nord- und Ostdeutschland anhaltende Trockenheit den Einsatz von
Düngemitteln erneut ein. Die Hauptgaben im Getreideanbau wurden
zwar bedarfsgerecht ausgebracht, allerdings fiel der
Anschlussbedarf für die Qualitätsdüngung und die Grünlandwirtschaft
durch die fehlende Bodenfeuchte in einigen Regionen sehr gering
aus.
Düngemittelverordnung forciert Einsatz von
Wirtschaftsdünger
Aufgrund von Wassermangel auf zahlreichen Standorten war der
zuletzt ausgebrachte Dünger in vielen Fällen kaum
pflanzenverfügbar. Der Harnstoffbedarf hat sich dementsprechend
rückläufig entwickelt, da viele Erzeuger bedingt durch die Wärme
und Trockenheit teils auf andere Stickstoffdünger umgeschwenkt
haben. Auch die neue Düngeverordnung hat sich bei der Nachfrage
nach Stickstoff bereits bemerkbar gemacht. Nach ersten
Einschätzungen wurden regional 10 % weniger N-Dünger gekauft,
als üblich. Dagegen wurden P-K-Mischungen vermehrt nachgefragt.
Insgesamt haben die Landwirte auch in der laufenden Saison 2017/18
in vielen Regionen den Einsatz von Wirtschaftsdüngern weiter
intensiviert.
Düngemittelabsatz 2017/18 unter Vorjahreslinie
In den ersten neun Monaten des Wirtschaftsjahres 2017/18 ist die
rückläufige Nachfrage nach Stickstoffdünger weiter zurückgegangen.
Der Absatz fiel gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um
rund 16 % auf 1,1 Mio. t. Die Harnstoffnachfrage ging
sogar um 32 % zurück, während die Verkäufe von
Ammonnitrat-Harnstoff-Lösung um knapp 24 % sanken. Mit einem Minus
von 15 % hat sich auch der Absatz von Kalkammonsalpeter
rückläufig entwickelt. Ebenfalls gesunken ist die Nachfrage der
Landwirte nach Phosphatdünger. Von Juli 2017 bis März 2018 wurden
176.000 t und damit 8 % weniger abgesetzt. Auch Kali
wurde in geringeren Mengen geordert. Der Absatz fiel gegenüber dem
Vorjahreszeitraum um fast 10 % auf 286.000 t.
Demgegenüber hat sich der Kalkabsatz im Wirtschaftsjahr erhöht. Die
Erzeuger kauften mit 2,2 Mio. t rund 2 % mehr als im
Vergleichszeitraum 2016/17. Über alle Düngemittel hinweg sank der
Absatz um mehr als 5 % auf 3,8 Mio. t.
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(12.06.2018)