(AMI) Nachdem sich der bundesweite Schweinebestand im vergangenen Jahr stabil entwickelte und zeitweise sogar leicht zunahm, werden aktuell wieder etwas weniger Tiere gehalten.
Mit 26,9 Mio. erfassten Schweinen wurde das Vorjahresergebnis um
1,1 % unterschritten. Auch die Zahl der Sauen nahm einmal mehr
überproportional stark ab. Dabei sind für fast alle Bundesländer
rückläufige Bestände zu verzeichnen. Unter den veredelungsstarken
Bundesländern konnte einzig Niedersachen seine Tierzahlen gegenüber
dem Vorjahr ausbauen.
Starker Strukturwandel der Sauenhalter
Zugleich nahm auch die Zahl der schweinehaltenden Betriebe
weiter ab und lag mit 22.900 knapp 4 % unter dem Vorjahr. Auch hier
fällt der Rückgang bei den Sauen überproportional deutlich aus. Mit
inzwischen gerade einmal noch 8.100 Unternehmen ging die Zahl der
Züchter einmal mehr um fast 5 % im Vorjahresvergleich zurück.
Allein innerhalb der vergangenen 2 Jahre gaben 900 Sauenhalter oder
10 % die Produktion auf. Die Gründe: Wirtschaftliche Engpässe
forciert durch immer anspruchsvollere Vorschriften im Umwelt- und
Tierschutzbereich gekoppelt mit Planungsunsicherheit. Im Bereich
der Mastschweine lag das Minus bei 7 %. Aufgrund der stärkeren
Rückgänge in der Sauenhaltung sind auch im Bereich der Mastschweine
weniger Tiere zu erwarten.
Ferkelerzeuger in der Verlustzone
Die wirtschaftlich schwierige Lage für Sauenhalter setzte sich
auch in der 1. Hälfte des laufenden Jahres fort. Unternehmen mit
durchschnittlichen biologischen Leistungen und einer mittleren
Kostenstruktur ist es seit September 2017 sehr schwer möglich, ein
Einkommen aus der Ferkelerzeugung zu erwirtschaften.
Verdienstmöglichkeiten bestehen nur für Betriebe mit sehr niedrigen
Kosten z. B. mit abgeschriebenen Stallgebäuden oder sehr guten
biologischen Leistungen. Nach der Modellrechnung der Agrarmarkt
Informationsgesellschaft-GmbH haben Ferkelerzeuger in der 1.
Jahreshälfte dieses Jahres Verluste von rund 5 EUR/Ferkel zu
verkraften. Gegenüber dem Vorjahr sind die Ferkelerlöse um gut 16
EUR oder 23 % pro Tier gesunken.
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(10.07.2018)