(AMI) Die deutsche Getreideernte wird in diesem Jahr zum ersten Mal seit langer Zeit unter dem hiesigen Verbrauch liegen. Zu diesem Schluss kommt der Deutsche Raiffeisenverband in seiner letzten Ernteschätzung.
Aufgrund der extremen Trockenheit der vergangenen Monate
erwartet der DRV eine Getreideernte von 36,3 Mio. t. Das
ist der niedrigste Wert seit 1994. Das schwache Vorjahresergebnis
in Höhe von 45,6 Mio. t wird um gut ein Fünftel
unterschritten, der langjährige Durchschnitt von
47,9 Mio. t um fast ein Viertel verfehlt. Die Rapsernte
wird bei rund 3,5 Mio. t gesehen und verfehlt damit das
enttäuschende Vorjahresergebnis um fast 20 %.
Die Getreide- und Rapsernte ist mittlerweile abgeschlossen ?
zwei bis drei Wochen früher als üblich. Die Qualitäten sind im
Regelfall gut bis befriedigend, lediglich die Braugerste weist
teilweise einen zu hohen Proteingehalt und der Roggen oftmals einen
zu hohen Schmachtkornanteil auf.
Die aktuelle Ernteschätzung des DRV basiert auf den
Flächenangaben des Statistischen Bundesamtes vom 02.08.2018 und
eigenen Ertragserhebungen. Die Erntemengenschätzung für
Winterweizen ist ein weiteres Mal auf nunmehr 19,3 Mio. t
nach unten angepasst worden und verfehlt damit das
Vorjahresergebnis um 20 %. Wintergerste wird auf knapp
7,4 Mio. t geschätzt und so 18 % unter Vorjahr.
Sommergerste schätzt der Verband mit knapp 2,1 Mio. t
zwar über Vorjahresniveau, der Grund dafür ist jedoch die um fast
ein Drittel ausgedehnte Anbaufläche. Die Erträge verfehlen das
Vorjahresergebnis um 13 %. Die Roggenernte wird bei knapp
2,1 Mio. t gesehen und damit 23 % unter Vorjahr.
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(09.08.2018)