Wie geht es weiter an den Agrar- und Rohstoffmärkten?

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(AMI) Die Beantwortung dieser Frage wird derzeit durch die anhaltende Dürre bestimmt, die zu Ernteausfällen und Futtermittelknappheit führt. Vor diesem Hintergrund diskutierten am 11. September Gäste und Marktexperten der AMI über die daraus resultierenden Konsequenzen für die gesamte Agrar- und Ernährungsbranche. Gelegenheit dazu bot das AMI Markt Seminar Kompakt.


Neben Entscheidern aus dem Ernährungsgewerbe und dem Großhandel
begrüßte die AMI Berater aus dem Dienstleistungssektor und aus den
Fachverbänden. Die Teilnehmer des Markt Seminars profitierten vom
intensiven Dialog mit den Marktanalysten der AMI aus den Bereichen
Getreide und Ölsaaten, Milch und Milchprodukte, Vieh und Fleisch
sowie der Verbraucherforschung.
Für alle Interessierten, die keine Gelegenheit hatten am Markt
Seminar teilzunehmen, bieten wir die AMI Markt Charts Kompakt ?Wie
geht?s es weiter an den Agrar- und Rohstoffmärkten? an. Nutzen Sie
die aktuellen Daten und Fakten für Ihren kompakten Überblick zu den
wichtigsten Märkten.
Bereich Getreide und Ölsaaten:
Steigen die Getreidepreise weiter und wie entwickelt sich die
Nachfrage der Veredelungsbetriebe aufgrund der Dürre? Kompensieren
die global großen Getreideernten das Defizit in Europa und
Deutschland? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Vortrages von
AMI Marktexpertin Wienke von Schenck, Marktanalystin Pflanzenbau.
Dazu stellte sie zunächst die Lage an den globalen Märkten für
Mais, Weizen und Ölsaaten vor und deren Einfluss auf die
Weltmarktnotierungen. Diese sind aufgrund der globalen
Handelsströme auch maßgeblich für den europäischen und deutschen
Markt. Die Auswirkung der Dürre auf die europäischen Ernten und
deren Auswirkung auf die Handelsbilanzen wurden genauso analysiert,
wie die Versorgungslage in Deutschland mit Getreide und Ölsaaten.
Die Auswirkung der Trockenheit auf den Futtermittelmarkt erhielt
einen besonderen Schwerpunkt und der Vortrag schloss mit einem
Ausblick für die kommenden Monate.
Bereich Milch und Milchprodukte:
Welche Auswirkungen hat die hiesige Trockenheit auf die
nationalen und internationalen Rohstoff- und Produktmärkte? Bleiben
die Butterpreise überdurchschnittlich und die Eiweißseite schwach?
Welchen Effekt haben die steigenden Erzeugerpreise auf die
Milchproduktion? Diese Fragen beantwortete Andreas Gorn,
Marktanalyst Milch und Milchprodukte. Dazu stellte er zunächst die
Lage am globalen Milchmarkt vor, die auf Grund der hohen
internationalen Vernetzungen im Handel auch die Rahmenbedingungen
für die Entwicklungen in Europa und Deutschland vorgibt. Für diese
beiden Regionen erfolgte dann die Betrachtung der Entwicklungen von
Angebot und Nachfrage sowie der Preisentwicklungen von den
Rohstoffen bis zu den Verbrauchermärkten. Der Vortrag endete mit
einem Ausblick für die kommenden Monate inklusive einer Schätzung
der Milcherzeugerpreise bis in das vierte Quartal hinein.
Bereich Vieh- und Fleischmarkt:
Wie entwickeln sich die Preise am Schweinemarkt? Was sind die
Hintergründe und wie reagieren die Betriebe auf die Futterknappheit
infolge der Missernten? Antworten auf diese Fragen lieferte
Matthias Kohlmüller, Marktanalyst Vieh und Fleisch. Außerdem wurden
Fakten zum sich wandelnden Schweinemarkt in China, der USA und den
expandieren Ländern in der EU mit aktuellen Prognosen zu den
führenden internationalen Wettbewerbern und Importeuren
vorgestellt. Sorgenkind Nummer eins am Inlandsmarkt ist der
drohende Strukturbruch in der deutschen Sauenhaltung. Die drei
K-Fragen (Kastenstand bei den Sauen, Kastrationsverbot ohne
Betäubung ab 2019 und Kupierverzicht der Schwänze bei den Ferkeln)
und die fehlenden praktikablen Lösungen führten zu reger
Diskussion. Beim Rindermarkt ist die Situation etwas entspannter,
da sich die nationale Rindfleischnachfrage, anders als bei
Schweinefleisch, weiter positiv entwickelt.
Bereich Verbraucherforschung:
AMI Marktanalyst Thomas Els lieferte Einblicke in das
Seelenleben und den Einkaufswagen der Verbraucher. Diese äußern
sich zunehmend anspruchsvoll, was ihren Konsum betrifft. Das gilt
für Nahrungsmittel ganz besonders. Die günstige wirtschaftliche
Entwicklung, die sich auch in Einkommenszuwächsen niedergeschlagen
hat, schafft den erforderlichen finanziellen Spielraum. Doch nicht
immer stimmen die geäußerten Wünsche und Ansprüche mit dem
tatsächlichen Kaufverhalten überein.
In einigen Segmenten wirken teils kräftige Preiserhöhungen als
Appetitzügler. Allerdings hat sich bei frischen Nahrungsmittel im
Jahresverlauf der Preisabstand gegenüber dem Vorjahr deutlich
reduziert. Im August 2018 haben diese im Durchschnitt noch 2,5 %
mehr gekostet als vor einem Jahr. Die Dürre taugt dabei nur bedingt
als vermeintlicher Inflationstreiber. Denn nicht immer schlagen
Änderungen der Rohstoffpreise unmittelbar auf die Verbraucherpreise
durch. Aktuell sind es vor allem steigende Energiekosten, die für
ein Anziehen der Teuerungsrate verantwortlich sind.
Erhalten Sie jetzt einen kompakten Überblick zu den
Entwicklungen an den Agrar- und Rohstoffmärkten und bestellen Sie
Ihre Ausgabe der AMI Markt Charts Kompakt bequem "https://www.ami-informiert.de/ami-shop/ami-shop-startseite/produkt-ansicht/amiartikelnr/201870802.html">
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AMI Seminarprogramm 2018
. (12.09.2018)
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