(AMI) Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich im Süden Belgiens weiter aus und verstärkt die Angst der umliegenden Länder. Es gibt eine große Verunsicherung unter allen Marktbeteiligten, sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Fleischbranche.
Im Süden dominiert Freilandhaltung in kleinen
Beständen
Der einzige Lichtblick ist, dass im Süden Belgiens relativ
wenige Hausschweine gehalten werden, da die Intensivregionen im
Norden des Landes sind. Man muss davon ausgehen, dass die Seuche in
der dortigen Wildschweinpopulation weite Kreise gezogen hat.
EU-Seuchenexperten vermuten ca. 400 bis 500 infizierte
Wildschweine in der Region. Das versetzt auch die Nachbarländer in
Alarmbereitschaft, da der Fundort der infizierten Tiere nur rund 20
km von der französischen und rund 60 km von der deutschen
Grenze entfernt liegt. In die an die französischen und
luxemburgischen Grenzen heranreichende Zone, die 14 Gemeinden
der südlichen Provinz Luxemburg und 67 Schweinemastbetriebe
umfasst, ist ab sofort nur noch Seuchenexperten und
Sicherheitskräften der Zutritt erlaubt. Es gibt auf belgischer
Seite viele Fragen und wenig Antworten. Unklar ist zum Beispiel,
was mit den Freilandhaltungen passiert, die in diesem Gebiet weit
verbreitet sind.
Exportsperren
Belgiens
"https://www.topagrar.com/themen/Schweinemaester-1781956.html" target="_blank">Schweinemäster
und
"https://www.topagrar.com/themen/Schweinefleisch-1775252.html" target="_blank">Schweinefleisch
-Exporteure sind mit ersten
"https://www.topagrar.com/themen/Exportbeschraenkungen-1781382.html" target="_blank">
Exportbeschränkungen aufgrund des Ausbruchs der ASP auf
belgischem Territorium betroffen. Neun Nicht-EU-Staaten haben
relativ schnell ein
"https://www.topagrar.com/themen/Einfuhrverbot-1781576.html" target="_blank">Einfuhrverbot
für belgisches Schweinefleisch mit sofortiger Wirkung verhängt.
Darunter befinden sich Südkorea, China, Taiwan,
"https://www.topagrar.com/themen/Weissrussland-1774448.html" target="_blank">Weißrussland,
Mexiko, die Philippinen und drei weitere Länder.
Auch Handel mit Ferkeln und Schweinen wird durcheinander
gewirbelt
Abzusehen ist, dass von dem ASP-Ausbruch in Belgien nicht nur
der Schweinemarkt im betroffenen Land, sondern in Gesamteuropa
Schaden nimmt. Denn zum einen werden die belgischen
Schweinefleischexporteure ihre Waren mit kräftigen
Preiszugeständnissen nun komplett auf dem europäischen Binnenmarkt
platzieren müssen. Bei einem Selbstversorgungsgrad von über
220 % hat das Land im vergangenen Jahr ohnehin schon
920.000 t Schweinefleisch sowie Fleisch- und Nebenerzeugnisse
in den EU-Raum ausgeführt. Zum anderen gerät der ohnehin schwache
EU-Ferkelmarkt weiter unter Druck, da Belgien eines der größten
Ferkelimportländer der Gemeinschaft ist. Grenznahe Unternehmen, die
belgischen Schweine zur Schlachtung in Deutschland orderten, haben
zum Großteil die Bezüge aus dem Nachbarland kurzzeitig
eingestellt.
Große Verunsicherung nun auch in Westeuropa
Die belgischen, französischen, luxemburgischen und deutschen
Landwirte sind in höchster Alarmbereitschaft und müssen um eine
Infektion in ihren Schweinmastbetrieben bangen. Es wird deutlich,
dass der Mensch ein großes, wenn nicht sogar das größte Risiko bei
der Verbreitung des Erregers darstellt. So können sich die Keime
über weggeworfene, mit dem Erreger kontaminierte Lebensmittelreste
leicht verbreiten und ? wie hier mutmaßlich geschehen ? ihren
weiten Weg aus den bislang betroffenen Gebieten in Polen, der
Ukraine oder Ungarn nach Belgien finden.
Wo steht Belgien im EU-Ranking? Wie ist die Branche
strukturiert? Mit welchen Auswirkungen kann gerechnet werden?
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(21.09.2018)