(AMI) Die Erzeugerpreise für Milch in Deutschland haben im Oktober ihre Aufwärtsbewegung fortgesetzt. Der Anstieg fiel dabei jedoch geringer aus als in den Monaten zuvor. Dadurch hat sich der Rückstand gegenüber dem Vorjahr weiter vergrößert. Im weiteren Verlauf deuten sich auf Grund der Preisrückgänge bei Butter und Käse schwächere Tendenzen an. Sollte durch die regional angespannte Futtersituation Milch fehlen, könnte sich dies stabilisierend auf die Preisverläufe auswirken.
Im Oktober haben sich die Erzeugerpreise für konventionell
erzeugte Milch in Deutschland weiter befestigt. Ausschlaggebend
hierfür waren die höheren Verwertungen der Molkereien an den
Produktmärkten im August und September sowie der Preisanstieg bei
den längerfristigen Abschlüssen zwischen Molkereien und
Lebensmitteleinzelhandel bei Schnittkäse ab Herbst.
Zwischenzeitlich haben aber die Butterpreise deutlich nachgegeben
und auch die Abschlüsse für Konsummilch und Milchfrischprodukte
brachten für die Hersteller so gut wie keine Verbesserung. Im Zuge
dessen haben die Molkereien ihre Auszahlungsleistungen für den
Liefermonat Oktober zwar angehoben, aber nicht mehr so deutlich wie
noch in den Monaten zuvor.
Nach vorläufigen Berechnungen der AMI zahlten die Molkereien
ihren Lieferanten im Oktober im bundesweiten Mittel rund
35,0 Ct/kg für konventionelle Kuhmilch mit 4,0 % Fett und 3,4
% Eiweiß. Das waren knapp 0,4 Ct mehr als im September.
Gleichzeitig vergrößerte sich der Rückstand gegenüber 2017 auf
4,1 Ct.
Zenit im vierten Quartal wohl überschritten
Nach derzeitigem Stand werden die Milchpreise im November
voraussichtlich weiter leicht zulegen. Damit dürfte die Befestigung
zur Mitte des vierten Quartals jedoch ihr Ende finden und der
preisliche Jahreshöchststand erreicht werden. Zum Jahresende sind
wohl eher wieder unveränderte bis leicht schwächere Tendenzen zu
erwarten.
Die Erzeugerpreise werden im Bundesmittel voraussichtlich mit
rund 35 Ct/kg ins neue Jahr gehen. Im weiteren Verlauf bis zur
Milchspitze im Mai sind im Zuge der aktuell schwächeren Tendenzen
bei Butter und Käse weitere Preiskorrekturen zu erwarten. Je nach
Marktentwicklung ist aber auch ein stabiler Verlauf nicht
auszuschließen. Sollte die Milchanlieferung durch die regional
angespannte Futtersituation in einem Umfang ausbleiben, dass
dadurch produktseitig Engpässe entstehen, könnte sich dies
stabilisierend auf die Erzeugerpreise auswirken und eine
Frühjahrsdelle ausbleiben.
Wie sehen die Entwicklungen der Erzeugerpreise in den einzelnen
Bundesländern aus? Und wie geht es Anfang 2019 weiter? Eine
umfassende Einschätzung dazu finden Sie
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(06.12.2018)