Insgesamt 836 865 Wildschweine haben die Jäger in Deutschland in der Ende März abgeschlossen Saison 2017/18 erlegt, fast 42 % mehr als im Vorjahr. Das teilte der Deutsche Jagdverband (DJV) heute in Berlin mit. Damit seien die Hochrechnungen aus dem September noch deutlich übertroffen worden. Die Jäger haben einen erheblichen Teil zur Prävention der Afrikanischen Schweinepest (ASP) beigetragen, kommentierte DJV-Vizepräsident Dr. Wolfgang Bethe die Zahlen. Bei durchschnittlich 20 Stunden Einsatz pro erlegtem Tier hätten Deutschlands Jäger im vergangenen Jagdjahr mindestens 16,7 Millionen Stunden ehrenamtliche Arbeit zur Bestandsreduktion geleistet. Das entspreche bei Mindestlohn einer monetären Leistung von fast 148 Mio Euro.
In vielen Teilen Deutschlands berichten Jäger laut DJV indes von deutlich weniger erlegten Frischlingen in der laufenden Jagdsaison 2018/19. Dr. Frank Tottewitz vom Thünen-Institut (TI) für Waldökosysteme sehe eine Ursache in den späten, heftigen Frostperioden im März 2018 mit bis zu minus 17 ° Celsius: Der Wildschweinnachwuchs habe diese Wetterkapriolen vermutlich vielerorts nicht überlebt. Tottewitz gehe deshalb davon aus, dass die Jagdstrecke 2018/19 geringer ausfallen werde als im vergangenen Jagdjahr.
Der DJV wies darauf hin, dass sich das ASP-Virus langsamer ausbreite, wenn weniger Schweine pro Fläche lebten. Die natürliche Ausbreitungsgeschwindigkeit liege bei 20 km pro Jahr. Hingegen verbreiteten Menschen das Virus nachweislich innerhalb kürzester Zeit über hunderte Kilometer. Deutschland sei bislang frei von ASP. Um eine Verbreitung der Tierseuche möglichst zu verhindern, ist laut DJV mehr Biosicherheit an Bahnhöfen, Parkplätzen und Grenzübergängen notwendig. Dazu gehörten verschließbare Abfallbehälter an Rastplätzen, wildschweinsichere Zäunungen und die Aufklärung von Reisenden. AgE
(31.12.2018)