Milchpulver

Interventionsbestände an Milchpulver nahezu ausverkauft

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Die erste Versteigerung von Magermilchpulver aus den Interventionsbeständen der Europäischen Union in diesem Jahr hat einen unerwartet rasanten Abverkauf zum Ergebnis gehabt. Wie der Deutsche Bauernverband (DBV) gestern berichtete, wurden bei der Auktion am Dienstag 80 424 t Magermilchpulver zu einem Preis von wenigsten 1 554 Euro/t veräußert. Das entsprach einem Preisanstieg von rund 7 % gegenüber der vorherigen Runde am 11. Dezember 2018.

Laut Schätzungen des DBV verbleiben damit nur noch 21 000 t Pulver in öffentlicher Hand; ursprünglich seien es einmal 378 000 t gewesen. Im vergangenen Jahr sei es der EU-Kommission aber gelungen, die Interventionsbestände „massiv zu reduzieren“, und zwar um 277 000 t. Aus Sicht des DBV ist die Tatsache, dass in dieser Woche „eine so große Menge zu diesem Preis zusätzlich und mühelos auf den Markt gebracht werden konnte“ ein Indiz für einen „sehr aufnahmefähigen, aber auch zunehmend volatilen Milchmarkt“.

Der Bauernverband verwies auch auf die Entwicklung an der Warenterminbörse European Energy Exchange (EEX). Hier hätten die Akteure in dieser Woche auf ein Preisniveau für Milchprodukte gesetzt, mit dem sich umgerechnet für das Gesamtjahr 2019 ein Milcherzeugerpreis von rund 35 Cent/kg absichern ließe. Noch vor zwei Wochen habe dieses Niveau bei 33 Cent/kg gelegen.

Der Handel mit EEX-Futures auf Magermilchpulver hielt sich von Montag bis heute Vormittag aber in Grenzen. Insgesamt wurden 55 Kontrakte über zusammen 275 t umgesetzt, wobei die Monate Februar bis August für die Akteure von Interesse waren. Die Notierungen legten dabei durch die Bank weg zu; zuletzt wurden diese Kontrakte in der Spanne von 1 890 Euro/t bis 1 979 Euro/t gehandelt, wobei die späteren Termine tendenziell fester tendierten.

Der Bauernverband forderte von den deutschen Molkereien, ebenfalls praktische Möglichkeiten zur Absicherung für ihre Milchlieferanten umzusetzen. Im internationalen Vergleich hinke Deutschland an dieser Stelle hinterher. Prognosen im Milchmarkt würden zunehmend erschwert, so der DBV. Beispielsweise sorge das Szenario eines harten Brexit weiterhin für sehr große Unsicherheit am Markt. Deshalb sollten Preisabsicherungsinstrumente verstärkt genutzt werden. AgE (12.01.2019)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Agrardiesel
Showdown im Bundesrat
19.03.2024 — Der Bundesrat stimmt am Freitag über das Wachstumschancengesetz ab. Die Union macht ihre Zustimmung nach wie vor von einem weiteren Entgegenkommen der Ampelkoalition beim Agrardiesel abhängig. Ob die Agrardieselvergünstigung doch noch gestrichen wird oder es zu steuerlichen Entlastungen in vergleichbarer Höhe an anderer Stelle kommt, ist offen.
Agrarministerkonferenz
DBV: Bürokratieabbau angehen
14.03.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert Schritte zur Entlastung der Betriebe. Neben einer Vereinfachung von Regelungen zählen dazu auch steuerliche Erleichterungen. Mit Blick auf die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) brauchten die Betriebe Planungssicherheit bis zum Abschluss der EU-Förderperiode 2027.
Agrardiesel
Kein Positionswechsel des DBV
12.03.2024 — Der Deutsche Bauernverband ist beim Agrardiesel nur dann kompromissbereit, wenn es eine ausreichende Kompensation an anderer Stelle gibt. Damit bleibt der Verband bei seiner bisherigen Position. BBV-Präsident Felßner will indes weiter für den Erhalt der Agrardieselbeihilfe kämpfen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
DGE-Empfehlungen
Weniger tierische Lebensmittel essen
06.03.2024 — Laut den überarbeiteten Ernährungsempfehlungen sollten drei Viertel pflanzlich und knapp ein Viertel tierische Lebensmittel gegessen werden. Eine pflanzenbetonte Ernährung dient der DGE zufolge der Gesundheit und der Umwelt. Die Gesellschaft empfiehlt, den Verzehr von Fleisch und Wurst sowie von Milch und Milchprodukten moderat einzuschränken.

xs

sm

md

lg

xl