Das Europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (RASFF) ist von der Europäischen Vieh- und Fleischhandelsunion (UECBV) ausdrücklich gelobt worden. Wie UECBV-Generalsekretär Jean-Luc Mériaux gegenüber AGRA-EUROPE mit Blick auf die jüngsten Fälle von illegaler Schlachtung und Vermarktung kranker Rinder in Polen feststellte, hat das EU-System "effizient" funktioniert. Sobald die polnischen Behörden die entsprechenden Informationen übermittelt hätten, sei das betroffene Fleisch "schnell" vom Markt genommen worden.
Darüber hinaus hob Mériaux lobend hervor, dass die EU-Kommission die relevanten Schritte zur Koordinierung der Umsetzung der verschiedenen Maßnahmen in den Mitgliedsländern unternommen habe. Vor Ort in Polen werde von den zuständigen Behörden nun eine Überprüfung der betreffenden Kontrollen vorgenommen, um aus den Vorfällen gegebenenfalls Lehren für die Zukunft ziehen zu können. Der UECBV-Generalsekretär begrüßte auch die Ankündigung Polens, eine "24-Stunden-Überwachung" der Tiertransporte und Schlachthöfe einführen zu wollen sowie die Strafen für Verfehlungen zu verschärfen.
Ungeachtet der illegalen Schlachtungen in Polen betonte Mériaux, dass sich die Fleischbranche den hohen Standards beim Tierwohl als auch beim Verbraucherschutz in der EU ohne Abstriche verpflichtet fühle. Bei den bekanntgewordenen Fällen sei klar gegen diese Gesetze verstoßen worden, kritisierte der UECBV-Generalsekretär.
In der vergangenen Woche waren tierschutzrechtliche Vergehen in einem Schlachthaus in der polnischen Woiwodschaft Masowien bekanntgeworden. Filmaufnahmen belegten, dass dort kranke Rinder widerrechtlich geschlachtet und verarbeitet worden sind. Nach Informationen der EU-Kommission ist das betreffende Fleisch nicht nur in Polen verkauft worden, sondern zudem in mehr als ein Dutzend anderer EU-Länder. Zu den Empfängerstaaten gehörte neben Frankreich, Spanien und Portugal auch Deutschland. AgE
(05.02.2019)