Fleischerzeugung

Deutsche Fleischerzeugung weiter im Rückwärtsgang

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: Shutterstock
Die gewerblich erzeugte Fleischmenge in Deutschland ist 2018 das zweite Jahr in Folge gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute auf Grundlage vorläufiger Daten mitteilte, wurden im vergangenen Jahr 8,04 Mio t Fleisch in den bundesdeutschen Schlachtunternehmen produziert; das waren 125 600 t oder 1,5 % weniger als 2017. Geringer war der Fleischanfall zuletzt 2009 ausgefallen. Das rückläufige Angebot an Schlachttieren sorgte vor allem bei Schweinen und Rindern für Produktionseinbußen; bei Geflügel und Schafen stieg dagegen die Fleischerzeugung.
Einen deutlichen Dämpfer erhielt im vergangenen Jahr erneut die Schweinefleischerzeugung, die bis 2016 noch stetig gewachsen war. Die Zahl der gewerblich geschlachteten Schweine sank im Vergleich zu 2017 um 1,73 Millionen Stück oder 3,0 % auf 56,61 Millionen Tiere. Besonders deutlich ging dabei das Angebot ausländischer Schweine zurück, nämlich um 705 520 oder 17,9 % auf 3,23 Millionen Stück. Weniger Tiere aus anderen Ländern der Europäischen Union kamen zuletzt 2004 an die Haken der deutschen Schlachtbetriebe. Die Schweinefleischerzeugung belief sich bei nahezu unveränderten Schlachtgewichten auf 5,34 Mio t; das waren 2,9 % weniger als 2017.
Die Schlacht- und Zerlegebetriebe bekamen im vergangenen Jahr auch weniger Rinder angeliefert; das Aufkommen ging gegenüber 2017 um 109 500 Tiere beziehungsweise 3,1 % auf 3,41 Millionen Stück zurück. Maßgeblich dafür war vor allem das geringere Angebot an Ochsen und Bullen, das mit insgesamt 1,29 Millionen Tieren um 4,9 % unter dem Vorjahresniveau blieb. Die Zahl der Kuhschlachtungen ging dagegen nur um 1,3 % zurück; bei Färsen nahm es sogar um 0,5 % zu. Die gesamte Rindfleischerzeugung verringerte sich um 2,4 % auf 1,10 Mio t.
Einen Zuwachs von 3,7 % auf die neue Rekordmenge von 1,57 Mio t verzeichnete dagegen 2018 die Geflügelfleischproduktion. Dabei legte insbesondere die Hähnchenmast mit einem Erzeugungsplus von 5,3 % auf 1,02 Mio t zu; bei Puten fiel es mit 0,4 % geringer aus. Die höchste Wachstumsrate wurde von Destatis für den Bereich Schafe ausgewiesen, wo die gewerblichen Schlachtungen gegenüber 2017 um 10,5 % auf 1,15 Millionen Tiere zunahmen und die Fleischerzeugung um 11,9 % auf 23 300 t stieg. Möglicherweise hat die Futterknappheit infolge des heißen Sommers die Schafhalter veranlasst, weit mehr Tiere als üblich ins Schlachthaus zu liefern. AgE (07.02.2019)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Ukrainische Agrareinfuhren
Kein akutes Risiko für Marktverwerfungen
28.03.2024 — Die EU-Kommission sieht derzeit keine akute Gefahr von Marktverwerfungen durch steigende Agrareinfuhren aus der Ukraine. Eine qualifizierte Mehrheit der EU-Botschafter steht trotzdem auf der Kippe. Unterdessen warnen Deutschland und die Niederlande davor, der Ukraine in den Rücken zu fallen. Die französische Agrarbranche hat zwischenzeitlich die eigene Regierung in das Lager der Nein-Sager getrieben.
Agrarstrukturerhebung
Schweinehaltung am stärksten abgebaut
27.03.2024 — Die umfassende Agrarstrukturerhebung aus dem Jahr 2023 zeigt, dass innerhalb von drei Jahren die Schweinehaltung in Deutschland spürbar geschrumpft ist. Die Zahl der Halter und der Schweine nahm zweistellig ab. Bei Rindern war der Schwund geringer, wobei aber viele Milcherzeuger die Produktion aufgaben. Bei Legehennen wurden die Haltungsplätze hingegen aufgestockt.
DGE-Empfehlungen
Fleisch- und Milchbranche: "Angstmacherei" und lebensfremd
07.03.2024 — Erwartungsgemäß sehr kritisch haben die Fleisch- und die Milchwirtschaft die neuen Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) kommentiert. Der Verband der Fleischwirtschaft wirft der DGE „Angstmacherei“ vor. Er sieht in den Empfehlungen außerdem ein Problem für die Selbstversorgung. Laut MIV entsprechen die neuen DGE-Empfehlungen nicht der Lebensrealität der Menschen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Bundesforst
Einschlagstopp in alten Buchenwäldern
07.03.2024 — Das Bundesumweltministerium und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) haben einen Einschlagstopp für alte Buchenwälder im Bundesforst vereinbart. Die BImA soll außerdem weitere Buchenwälder ankaufen, damit im Bundesforst bis 2030 mindestens 500 Hektar nutzungsfreie Buchenwälder entstehen. Der Einschlagstopp ist Teil des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK).

xs

sm

md

lg

xl