Pflanzenschutz

Neonikotinoide im Honigtau schaden Nützlingen

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: Shutterstock
Nützliche Insekten wie Bienen, Schlupfwespen, Ameisen und Schwebfliegen können sich über die Aufnahme von Honigtau mit Neonikotinoiden vergiften. Das ist zumindest das Ergebnis von Untersuchungen, die Wissenschaftler der Universität von Valencia und der Universität Wageningen durchgeführt haben. Mit Honigtau werden die Ausscheidungen von Schadinsekten wie Blattläusen, Wollläusen, Weißen Fliegen und Blattflöhen bezeichnet, die sich von Pflanzensaft ernähren. Wenn die betreffenden Pflanzen zuvor mit Neonikotinoiden behandelt wurden, werden diese den Forschern zufolge über den Pflanzensaft zunächst von den Schadinsekten aufgenommen und anschließend mit dem Honigtau ausgeschieden. Dieser diene zahlreichen Nützlingen als Nahrung und führe in wenigen Tagen zum Tod.
Dieser neu entdeckte Kontaktweg sei bei der Risikobeurteilung von Insektiziden durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bislang noch nicht berücksichtigt, betonen die Wissenschaftler. Die Effekte der in der Pflanze systemisch wirkenden Neonikotinoide seien wahrscheinlich viel größer als bislang angenommen. Erforderlich sei deshalb die Entwicklung neuer Pflanzenschutzstrategien, die von Breitbandinsektiziden wie den Neonikotinoiden unabhängig seien. Die Studie wurde in den „Proceedings of the National Academy of Sciences oft the United States of America (PNAS)” veröffentlicht und ist im Internet abrufbar. AgE (08.08.2019)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Pflanzenschutzmittel
NABU: Einsatz nur noch im Notfall
19.04.2024 — Für eine naturverträglichere Landwirtschaft fordert der Naturschutzbund Deutschland in seinem "Grundsatzprogramm Offenland", Pflanzenschutzmittel nur noch im Notfall einzusetzen. Strukturelemente müssten bis 2030 ein Zehntel der Agrarlandschaft einnehmen, lautet eine weitere von insgesamt elf Forderungen. In der Tierhaltung sei eine Obergrenze von 1,8 Großvieheinheiten pro Hektar einzuführen.
Glyphosat-Verzicht
Pflügen die wirksamste Alternative
11.04.2024 — Eine Studie des Rothamsted Research Centers zeigt, dass Pflügen die effektivste Alternative zu Glyphosat für die Unkrautbekämpfung in nordwesteuropäischen Winterweizen-Anbausystemen ist. Indes verbessern alternative Fruchtfolgen die Biodiversität, erhöhen aber die Umweltrisiken durch Herbizide. Eine integrierte Unkrautbekämpfung erfordert wiederum solide Kenntnisse der Unkrautökologie und -biologie.
Brandenburg
Halbierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes bis 2030 angestrebt
22.03.2024 — Das Landwirtschaftsministerium in Brandenburg strebt eine Halbierung des Einsatzes chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel bis 2030 an. Es räumt zugleich ein, dass in vielen Fällen nicht ausreichend wirksame Alternativen verfügbar sind. Erreicht werden soll das Ziel unter anderem durch eine Ausweitung des Ökolandbaus, zielorientierte Förderungen und eine bessere Beratung. Für den Landesbauernverband entbehrt dieses Ziel jeglicher fachlichen Grundlage.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Kleffmann CropRadar
Rapsanbau in Europa auf dem Rückzug
20.02.2024 — Nach dem deutlichen Aufschwung im Erntejahr 2023 befindet sich der Rapsanbau in Europa aktuell offensichtlich wieder auf dem Rückzug. Laut dem "CropRadar" des Marktforschungsunternehmen Kleffmann Digital RS haben die Landwirte in den europäischen Top-10-Ländern ohne die Ukraine im vorigen Herbst unter dem Strich weniger Fläche mit der schwarzen Ölfrucht bestellt als zur Ernte 2023.

xs

sm

md

lg

xl