Weltklimarat-Bericht

Deutsche Landwirtschaft bereits heute aktiv im Klimaschutz

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: Shutterstock
Auf den im internationalen Vergleich niedrigen Anteil der Landwirtschaft an den Gesamtklimagasemissionen in Deutschland hat der Deutsche Bauernverband (DBV) mit Blick auf den Sonderbericht zur Klimawandel und Landsystemen hingewiesen, den der Weltklimarat (IPCC) heute in Genf vorgestellt hat. Dieser stellt dar, dass weltweit 23 % der gesamten Treibhausgasemissionen aus Landwirtschaft, Landnutzung und Abholzung stammten. In Deutschland liege der Anteil der Landwirtschaft bei 7 %, berichtete der DBV. Und der Bereich Landnutzung und Forst binde jährlich rund 15 Mio t Kohlendioxid.
"Der DBV widme sich seit Jahren intensiv dem Thema Klimaschutz", unterstrich Verbandspräsident Joachim Rukwied und hob ergänzend hervor: "In unserer eigenen Klimastrategie haben wir im vergangenen Jahr unser Ziel einer Treibhausgaseinsparung um 30 % bis 2030 gegenüber 1990 verankert sowie mit 20 Klimaschutzmaßnahmen unterlegt". Der Berufsstand wolle seine Klimaleistungen weiter steigern und über den Ausbau der Bioenergie, den Anbau von nachwachsenden Rohstoffen und die Kohlendioxidbindung im Bodenhumus noch mehr zum Klimaschutz beitragen. "Wir sind überzeugt, dass die Landwirtschaft Teil der Lösung sein wird", betonte Rukwied.
Nach Ansicht des Verbandspräsidenten verdeutlicht der IPCC-Bericht, vor welchen enormen globalen Herausforderungen die Landwirtschaft steht: Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung, Anpassung an den Klimawandel und Steigerung des Klimaschutzbeitrages. Diese Aufgaben seien nur zu lösen, wenn die Landwirtschaft weltweit auf den vorhandenen Flächen mehr Lebensmittel mit geringeren Treibhausgasemissionen erzeugte und nicht noch weiter die Flächen zu Lasten von Wäldern ausgedehnt würden. Vor diesem Hintergrund stehe das Handelsabkommen mit Mercosur auch dem Klimaschutzgedanken "diametral entgegen".
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) warnte, dass die Landwirtschaft die Herausforderungen nicht allein meistern könne. Neben dem Berufsstand müssten sich auch Ministerien, Parteien und Verbände konstruktiv einbringen. Veränderungen "immer nur abzuwehren, bringt uns ebenso wenig weiter wie die weit verbreitete Haltung, an Bäuerinnen und Bauern immer mehr Forderungen zu stellen und sich dann bei der Finanzierung der Kosten in die Büsche zu schlagen". AgE (09.08.2019)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Klimawandel
FAO schlägt Alarm
21.03.2024 — Alarmstimmung bei FAO und WMO nach Auswertung der Wetterdaten 2023. Die FAO appelliert an die Staaten, ihre Agrarnahrungsmittelsysteme umzugestalten. Außerdem sollen sie ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel stärken, die Emissionen reduzieren und die Existenzgrundlagen schützen. Laut WMO war 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen vor 174 Jahren. Die globale Durchschnittstemperatur hat die Marke von 1,5 Grad fast erreicht.
Agrardiesel
Showdown im Bundesrat
19.03.2024 — Der Bundesrat stimmt am Freitag über das Wachstumschancengesetz ab. Die Union macht ihre Zustimmung nach wie vor von einem weiteren Entgegenkommen der Ampelkoalition beim Agrardiesel abhängig. Ob die Agrardieselvergünstigung doch noch gestrichen wird oder es zu steuerlichen Entlastungen in vergleichbarer Höhe an anderer Stelle kommt, ist offen.
Agrarministerkonferenz
DBV: Bürokratieabbau angehen
14.03.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert Schritte zur Entlastung der Betriebe. Neben einer Vereinfachung von Regelungen zählen dazu auch steuerliche Erleichterungen. Mit Blick auf die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) brauchten die Betriebe Planungssicherheit bis zum Abschluss der EU-Förderperiode 2027.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Agrardiesel
Kein Positionswechsel des DBV
12.03.2024 — Der Deutsche Bauernverband ist beim Agrardiesel nur dann kompromissbereit, wenn es eine ausreichende Kompensation an anderer Stelle gibt. Damit bleibt der Verband bei seiner bisherigen Position. BBV-Präsident Felßner will indes weiter für den Erhalt der Agrardieselbeihilfe kämpfen.

xs

sm

md

lg

xl