Grundwasserschutz

Heinen-Esser will Nitrateinträge mit gezielten Maßnahmen reduzieren

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Die auch für Umweltfragen zuständige nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser will die in einigen Gebieten nach wie vor zu hohe Nitratbelastung des Grundwassers mit gezielten Maßnahmen reduzieren. "Mit dem Gießkannenprinzip kommen wir hier nicht weiter. Wir müssen die Haupteintragsquellen identifizieren und dort gezielt ansetzen", erklärte die Ministerin heute in Düsseldorf. Nach wie vor gebe es Gebiete, in denen die Nitratgrenzwerte im Grundwasser deutlich überschritten würden. "Hier müssen wir alles Erforderliche tun, das Grundwasser zu schützen; zugleich müssen wir dabei auch die Landwirte unterstützen", so Heinen-Esser.
Nach Angaben der Ministerin sind laut den Auswertungen für den Bewirtschaftungsplan 2015 bis 2021 zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie rund 41 % der Landesfläche nitratbelastet. Ein Grundwasserkörper werde dann als belastet eingestuft, wenn aufgrund erhöhter Messwerte festgestellt werde, dass mindestens ein Fünftel seiner Fläche belastet sei, erläuterte die Ressortchefin. Im Landesmittel hätten in den Jahren 2014 bis 2016 rund 13 % aller Messstellen Nitratgehalte von mehr als 50 mg/l aufgewiesen. Auswertungen für den Nährstoffbericht 2017 zeigten, dass 20 % der landwirtschaftlich beeinflussten Messstellen und rund 8 % der nicht landwirtschaftlich beeinflussten Messstellen erhöhte Nitratwerte aufwiesen.
Aus den Zahlen wird laut Heinen-Esser deutlich, dass die Betrachtung und Bewertung der Grundwasserkörper stärker zu differenzieren ist. Dazu kündigte die Ministerin für den Herbst ein Verbändegespräch an. Neben dem an die EU übermittelten Maßnahmenkatalog setzt die CDU-Politikerin auf eine bessere Gülleaufbereitung. Noch stärker als bisher gelte es, in Nährstoffkreisläufen zu denken, um Wirtschaftsdünger umweltverträglich und zugleich wirtschaftlich zu nutzen. Indem Nährstoffe aus Gülle, Mist und Ernterückständen speicher- und transportfähig gemacht würden, könnten diese überregional verwertet und gezielt eingesetzt werden. Dadurch könne auch der Einsatz von Mineraldünger drastisch reduziert werden.
Dabei setze die Landesregierung begleitend zum Ordnungsrecht verstärkt auf kooperative Ansätze, führte die Ministerin aus. Die langjährige Zusammenarbeit zwischen der Wasser- und der Landwirtschaft in zahlreichen Wasserkooperationen habe sich sehr bewährt. Das Erfolgskonzept sei die freiwillige Teilnahme an den Kooperationen, "die wir weiter fördern und ausbauen wollen", betonte Heinen-Esser. Landesweit arbeiteten etwa 11 500 Landwirte und Gärtner in gut 100 Kooperationen mit rund 160 Wasserversorgungsunternehmen zusammen. AgE (10.09.2019)
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