Agrarpolitik

Klöckner verteidigt Bauern gegen Pauschalkritik

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: Shutterstock
Im Vorfeld der heutigen Großdemonstration von Bauern in Berlin hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner die Agrarwirtschaft gegen Pauschalkritik verteidigt, gleichzeitig aber die Notwendigkeit von Veränderungen betont. In einem Brief an die Abgeordneten der Unionsfraktion im Bundestag stellt Klöckner fest, dass sich viele Bauern von der gesellschaftlichen Diskussion in die Ecke gestellt, pauschal als Umweltverschmutzer oder Tierquäler verunglimpft fühlten. Auch würden Abgeordnete und das Bundeslandwirtschaftsministerium wegen ihres Einsatzes für Landwirte schnelle als "Agrarlobbyisten" abgetan. Dabei sei es nichts Unrühmliches, "Lobbyist" für Landwirte zu sein, die "unsere Nahrungsmittel erzeugen", betont die Ministerin.
Nach Klöckners Worten stehen die Bauern gleichwohl vor erheblichen Veränderungen, was Umwelt-, Klima- und Tierschutz in der landwirtschaftlichen Praxis angeht. Dabei werde den Landwirten "in der Tat viel abverlangt", räumt die CDU-Politikerin ein. Nach ihrer Einschätzung geht es den heutigen Demonstranten aber auch um mehr Wertschätzung, gegen pauschales "Bauern-Bashing", zu niedrige Zahlungsbereitschaft der Verbraucher, Umgang des Handels bei den Preisverhandlungen und zu hohe Erwartungen der Konsumenten. "Auch unsere Bauernfamilien möchten Anerkennung für ihre Arbeit", betont Klöckner.
Vor diesem Hintergrund weist die Ministerin darauf hin, dass die Regierungskoalition im Rahmen ihrer Haushaltsplanung mit 6,7 Mrd Euro im Einzelplan 10 und den Mitteln aus dem Klimafonds ein Finanzvolumen wie nie zuvor reserviert habe, um die Landwirtschaft, Forstwirtschaft und den ländlichen Raum zu unterstützen. "Das ist ein gutes Zeichen der Solidarität", so Klöckner. Sie versichert, dass die Bundesregierung die Landwirtschaft zudem eng in die weitere politische Entwicklung einbeziehen werde, sei es bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel am 2. Dezember in Berlin oder bei der Umsetzung des Aktionsprogramms Insektenschutz. AgE (26.11.2019)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

GAP-Änderungen
Özdemir stimmt Schnellverfahren zu
27.03.2024 — Die EU-Staaten haben sich einstimmig für eine schnelle Annahme der vorgeschlagenen GAP-Änderungen eingesetzt. Bundesagrarminister Cem Özdemir warnt allerdings vor einer verwässerten Fruchtfolge. Während der CDU-Europaabgeordnete Norbert Lins das geforderte Eilverfahren erleichtert aufnimmt, krisiert der grüne Abgeordnete Martin Häusling das Verfahren scharf.
GLÖZ 8
Özdemir schnürt Paket
26.02.2024 — Einen "Weg der Mitte" will Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bei der weiteren Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) beschreiten. Wie der Minister am Freitag (23.2.) auf Anfrage von AGRA-EUROPE bestätigte, will die Bundesregierung den Kommissionsvorschlag zur Aussetzung der Stilllegungsverpflichtung ohne Abstriche umsetzen und daran bis zum Ende der Förderperiode festhalten, um Planungssicherheit für die Betriebe zu schaffen.
GAP-Auflagen
Lins will Stilllegungspflicht bis 2027 aussetzen
22.02.2024 — Für eine deutliche Abschwächung der Auflagen bei der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) plädiert der Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses im Europaparlament, Norbert Lins. In einem Brief an EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski vom Dienstag (20.2.), fordert der EVP-Politiker eine Aussetzung der 4%-Stilllegungsverpflichtung gemäß dem Standard 8.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.

xs

sm

md

lg

xl