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Die meldepflichtigen Schlachtbetriebe in der Europäischen Union haben im vergangenen Jahr weniger Rinder angeliefert bekommen als 2018. Wie aus vorläufigen Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) hervorgeht, nahm die Zahl der zerlegten Tiere um 459 000 Stück oder 1,7 % auf 26,28 Millionen Stück ab. Das war der geringste Wert seit 2015. Etwas weniger stark rückläufig war aufgrund der höheren Schlachtgewichte die Rindfleischerzeugung; hier gab es ein Minus von 88 300 t oder 1,1 % auf 7,84 Mio t.
Mitverantwortlich für das geringere Schlachtaufkommen in der Gemeinschaft war das begrenzte Angebot an Schlachtkühen. Mit 7,24 Millionen Tieren kamen 416 000 Stück oder 5,4 % weniger Altkühe an die Haken der Schlachtunternehmen als im Vorjahr. Im Jahr 2018 hatten die Dürre und die Futterknappheit die Anlieferungen der Erzeuger an die Fleischhersteller allerdings noch anschwellen lassen. Zum Teil haben die EU-Milchbauern aber 2019 ihre Herden wieder vergrößert und die Tiere länger auf den Höfen behalten. Das traf vor allem auf die Niederlande und Irland zu, wo die Schlachtzahlen im zweistelligen Prozentbereich zurückgingen.
Moderater fiel laut Eurostat der Rückgang bei Ochsen und Bullen aus; die Zahl der Schlachtungen verringerte sich im Vorjahresvergleich um 0,7 % auf 8,51 Millionen Tiere. Bei Kälbern blieb die an die Schlachter gelieferte Menge mit 4,49 Millionen Stück relativ konstant, ging aber bei Jungrindern bis zwölf Monaten wegen des viel geringeren Angebots in Spanien EU-weit deutlich um 6,5 % auf 1,58 Millionen Stück zurück. Lediglich bei Schlachtfärsen war im vergangenen Jahr ein Anstieg der Schlachtungen zu verzeichnen, nämlich um 2,5 % auf 4,47 Millionen Tiere.
Die Mitgliedsländer mit den deutlichsten Einbußen beim Schlachtaufkommen waren 2019 die Niederlande, Dänemark und Belgien, wo zwischen 5,4 % und 5,7 % weniger Rinder verarbeitet wurden als im Vorjahr. Nur etwas geringer fiel das Minus in Polen mit 4,6 % aus. In Frankreich, dem Land mit den meisten Rindern in der EU, gingen die Tieranlieferungen um 1,7 % auf knapp 4,55 Millionen Stück zurück. Für Deutschland meldete Eurostat einen leichten Zuwachs von 0,5 % auf 3,43 Millionen Rinder. Spanien und Schweden verzeichneten mit jeweils annähernd 2 % die höchsten Zuwächse beim Schlachtrinderangebot. AgE
(18.03.2020)