Schlachtschweine

EU-Notierungen weiter auf Talfahrt

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Die Notierungen für Schlachtschweine in Deutschland und in der gesamten Europäischen Union haben in dieser Woche ihre rasante Talfahrt fortgesetzt. Der Grund dafür sind Absatzprobleme und die Verunsicherung am Fleischmarkt aufgrund der Corona-Folgen, die zu massiven Preiseinbrüchen im Teilstückhandel führen. Hinzu kommt, dass der Chinaexport längst nicht mehr so lukrativ ist, da Anbieter aus den USA und Brasilien die erzielbaren Preise deutlich drücken. In Deutschland musste die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) heute ihre Leitnotierung um 10 Cent auf 1,60 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) nach unten korrigieren. Das war der höchste wöchentliche Abschlag seit Januar 2011, als die Notierung wegen dioxinbelastetem Fleisch um 23 Cent/kg eingebrochen war. Seit Ende Februar ist der VEZG-Preis bereits um 42 Cent/kg oder gut ein Fünftel gesunken.
Das Schlachtschweineangebot in Deutschland ist Marktanalysten zufolge bestenfalls durchschnittlich groß und liegt unter dem Vorjahresaufkommen. Die Nachfrage der Schlachtbetriebe ist jedoch wegen der Probleme im Fleischverkauf gering, was für Anfang Mai mit dem Start in die Grillsaison eher untypisch ist. Es gibt in dieser Woche deshalb Überhänge. So wird auch die Situation in anderen EU-Ländern beschrieben, wo die Schlachtschweinevermarktung nur zögerlich läuft und die Tiere teilweise historisch hohe Schlachtgewichte auf die Waage bringen. Überall stehen Lebend- und Fleischmärkte unter Druck.
In Frankreich war die feiertagsbedingt auf heute vorgezogene Notierung am Marché du Porc Breton im Vorwochenvergleich um 4,2 Cent auf 1,39 Euro/kg SG rückläufig. In Spanien liegen die hohen Schlachtgewichte derzeit mit rund 91 kg um 4 kg über dem Vorjahresniveau, was Ausdruck einer schleppenden Vermarktung ist. Dier Mercolleida geht für morgen von einem Notierungsminus von 4 Cent/kg Lebendgewicht (LG) aus. In Italien hat sich die Situation ebenfalls nicht verbessert, und der Leitpreis dürfte ein weiteres Mal um den Maximalbetrag von 5 Cent/kg LG sinken. In Belgien wird von Abbestellungen deutscher Schlachtschweinekäufer berichtet, was das Lebendangebot im Inland zusätzlich vergrößert. Die Schweinepreise im Nachbarland könnten je Kilogramm Lebendgewicht zwischen 5 Cent und 6 Cent nachgeben. AgE (07.05.2020)
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