Beteiligungserklärung

Handelsunternehmen verpflichten sich zu weniger Lebensmittelverschwendung

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Insgesamt 16 Unternehmen des Lebensmittelgroß- und -einzelhandels haben sich zur weiteren Verringerung der Lebensmittelverschwendung verpflichtet. Die entsprechende Beteiligungserklärung unterzeichneten sie heute in Berlin im Rahmen der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Als verbindliche Maßnahmen vorgesehen sind demnach die Erfassung aussagekräftiger Lebensmittelabfalldaten und die Verbesserung der Datenlage. Außerdem sollen noch verkehrsfähige Lebensmittel durch die Kooperation mit einer sozialen Einrichtung oder anderen Organisationen weitergegeben werden.
Zudem verpflichteten sich die Unternehmen zur Realisierung von Wahlpflichtmaßnahmen wie den Verkauf von Obst und Gemüse mit Schönheitsfehlern, die Förderung von Verpackungsinnovationen zur Verbesserung der Produkthaltbarkeit, die nachfrageorientierte Auffüllung des Frischwarenangebots und die Etablierung von Prozessroutinen bei der Weitergabe von Waren.
Die insgesamt 13 aufgeführten Wahlpflichtmaßnahmen sind den drei Oberkategorien "Maßnahmen an den Schnittstellen zu den Lieferanten", "Interne Markt-Maßnahmen" und "Verbesserung der Weitergabe nicht mehr verkaufs-, aber noch verzehrfähiger Lebensmittel" zugeordnet. Umgesetzt werden müssen der Erklärung zufolge von jedem Unternehmen vier Maßnahmen, wobei alle drei Oberkategorien abzudecken sind.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner wertete es als "großen Erfolg", dass sich "mit dem Groß- und Einzelhandel ein Schwergewicht in der Kette in dieser Breite verbindlich zum Kampf gegen Lebensmittelverschwendung bekannt" habe. Davon verspreche sie sich eine deutliche Signalwirkung an die weiteren Akteure der Strategie, hier nachzuziehen.
Ziel der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung ist es, bis 2030 die Lebensmittelverschwendung in Deutschland pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren und die entlang der Produktions- und Lieferkette entstehenden Lebensmittelabfälle einschließlich Nachernteverlusten zu verringern.
Schätzungen des Thünen-Instituts (TI) zufolge fielen in Deutschland im Jahr 2015 rund 12,7 Mio t an Lebensmittelabfällen an. Davon wären etwa 7,05 Mio t theoretisch vermeidbar. Der Handel verzeichnete hierbei laut den Wissenschaftlern mit 0,49 Mio t oder 4 % einen relativ geringen Anteil. Der Großteil der Lebensmittelabfälle entfiel mit fast 7,0 Mio t oder 55 % auf die privaten Haushalte. AgE (22.06.2020)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.
Risikorücklage
Rukwied widerspricht Özdemir
23.04.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund 1 Mrd. Euro im Jahr belaufen. Laut DBV-Präsident Rukwied richtet sich der Finanzbedarf maßgeblich nach ihrer inhaltlichen Ausgestaltung.
Vogelgrippe
Mehr US-Kühe infiziert
23.04.2024 — Die WHO und amerikanische Gesundheitsbehörden raten nun vom Konsum nicht pasteurisierter Milchprodukte ab. Aufgrund der möglichen Virusübertragung von Kuh zu Kuh sollen Tiertransporte in den USA minimiert werden. Da sich infizierte Tiere schnell erholen, sind keine Keulungen wie bei Geflügel erforderlich.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Entwaldungsfreie Lieferketten
Berlin will effiziente Anwendung
22.04.2024 — Das BMEL und das BMUV fordern von der EU-Kommission bei der Umsetzung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) die Sicherstellung einer effiziente Anwendung. Bedenken hat Berlin unter anderem beim sogenannten Bench-Marking. Außerdem wird eine effizientere Datenerfassung gefordert. Nachdrücklich unterstreichen beide Ressorts die Bedeutung des EUDR.

xs

sm

md

lg

xl