Weinexport

Lieferungen um gut 5 Prozent gesunken

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Die Covid-19-Pandemie hat auch dem deutschen Weinexport zugesetzt. Wie die Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier gestern berichtete, gingen die Ausfuhren im Zeitraum November 2019 bis Oktober 2020 gegenüber der Vorjahresperiode um 5,3 % auf 97,8 Mio l zurück. Bedauerlicherweise seien zeitgleich auch die Verkaufspreise für den Wein gesunken, stellte IHK-Geschäftsführer Albrecht Ehses fest. Dies sei mit der deutlichen Verschiebung der Absatzkanäle von Hotels und Restaurants mit höheren Preisstufen hin zum Lebensmittelhandel mit einem günstigeren Weinangebot zu erklären. So sei der Durchschnittspreis der Auslandslieferungen für einen Liter Wein im Vergleich zum Vorjahreswert um 8,8 % auf 2,86 Euro gesunken.
Am besten schnitt hier laut Ehses im statistischen Vergleich noch die Mosel ab, für deren Weißweine im Export Durchschnittspreise von 3,89 Euro ausgewiesen worden seien. Dennoch habe sich auch hier ein Wertverlust von mehr als 9 % vollzogen, der hauptsächlich auf die Ausfuhren in die USA zurückgehe, so der IHK-Geschäftsführer. Dort seien die Exporteure nicht nur von den Corona-bedingten Auswirkungen betroffen, sondern litten zusätzlich unter den seit November 2019 bestehenden Strafzöllen in Höhe von 25 %.
Die Weinlieferungen in die Vereinigten Staaten haben sich im Berichtszeitraum gegenüber November 2018 bis Oktober 2019 der IHK zufolge um 7,7 % auf lediglich noch 15,5 Mio l verringert. Vor zehn Jahren waren dagegen noch 30 Mio l in die USA geliefert worden. Der Durchschnittspreis sei von einem zufriedenstellenden Ausgangsniveau im Laufe des Jahres um 20 % nach unten gerauscht und liege nun bei 3,44 Euro/l, stellte Ehses zum Weinexport in die USA fest. Er hofft auf ein Einlenken unter dem neuen Präsidenten Joe Biden und auf eine Beilegung des transatlantischen Subventionsstreits um Airbus und Boeing.
Deutlich unter Druck standen nach den Kammerangaben aber auch die Weinlieferungen nach Großbritannien. Der Export sei im Vorfeld des Brexit um 30 % zurückgegangen. An den einst wichtigsten Handelspartner seien in der Berichtsperiode nur noch 9,6 Mio l deutscher Wein geliefert worden.
Deutlich besser sind laut IHK die Aussichten für deutschen Wein in den skandinavischen Ländern. In Norwegen und Finnland hätten sich die Absatzzahlen um mehr als 30 % nach oben bewegt. Schweden und Dänemark würden eher als stabile Nachfrager gelten, und aus Polen, der Schweiz und Russland zeigten sich positive Signale. "Insgesamt ist mit einer Erholung der deutschen Exporte in 2021 aber nicht zu rechnen", so Ehses. AgE (12.01.2021)
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