Wolf in Deutschland

Laute Rufe nach Regulierung

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Mit dem dringenden Appell, sich endlich verstärkt mit der Regulierung des Wolfsbestands zu beschäftigen, haben sich in Sachsen heute Vertretern der Weidetierhaltung, des Pferdesports und der Jagd an Öffentlichkeit und Politik gewandt. Allein im jetzt laufenden Jahr seien im Freistaat bei bislang 34 Wolfsübergriffen zusammen 84 Tiere verschiedener Arten geschädigt worden, berichtete Dr. Regina Walther vom Sächsischen Schaf- und Ziegenzuchtverband im Rahmen eines digitalen Pressegespräches. Der Aufwand für den Herdenschutz sei hoch, der Erfolg nicht gewährleistet und die Angst groß. In Sachsen gebe es aktuell 28 Wolfsrudel, in dieser Situation müsse es um die Regulierung des Bestands gehen.


Dieselbe Auffassung vertrat Andreas Lorenz vom Landesverband Pferdesport Sachsen. Er begründete seine Forderung unter anderem mit dem emotionalen und ökonomischen Wert von Pferden und den Risiken, die durch wolfsbedingte Zaundurchbrüche entstünden. Verkehrsunfälle seien mit menschlichem Leid verbunden. Für die Pferdehalter komme hinzu, dass die Haftpflichtversicherung für den Schaden aufkommen müsse.
Das kritisierte auch Hans-Jürgen Gerlach vom Landesverband landwirtschaftlicher Wildtierhalter im Freistaat Sachsen. Nach seiner Einschätzung müssen Naturschutzverbände an der Haftung beteiligt werden. Außerdem müsse die Bürokratie, etwa im Zusammenhang mit Entschädigungszahlungen, abgebaut und Folgeschäden, unter anderem das Ausbleiben eines Jungtieres bei einem gerissenen weiblichen Tier, ebenfalls ausgeglichen werden. Bei Rissen sei die Beweislast umzukehren.
Wilhelm Bernstein vom Landesjagdverband Sachsen betonte, dass auch beim Wolf "die Menge das Gift" mache. Angesichts der Größe der Wolfspopulation im Freistaat müsse ein aktives Wolfsmanagement aufgebaut werden. Es gehe nicht um eine Freigabe der Jagd, sondern um genehmigte Entnahmen von Problemtieren oder bei regional zu großen Beständen. Außerdem müsse das Bild des Wolfs in der Gesellschaft aktiv verändert werden, erklärte Bernstein. Es sei in den Fokus zu rücken, dass es sich um ein wildes Raubtier und nicht um einen freilaufenden Hund handle. AgE (23.04.2021)
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