Priesmeier erwartet kräftige Einbußen bei den Direktzahlungen

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Keine Illusionen macht sich der scheidende agrarpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Wilhelm Priesmeier, über die zu erwarten Kürzungen im EU-Agrarhaushalt und deren Auswirkungen auf die Direktzahlungen. Im Interview mit AGRA-EUROPE sagt der SPD-Politiker für die kommende Förderperiode eine Minderung der Zahlungen um mehr als ein Drittel voraus. Statt bei derzeit rund 280 Euro pro Hektar im Bundesdurchschnitt werde man bei 180 Euro pro Hektar landen, so Priesmeiers Prognose.
Der SPD-Politiker geht davon aus, dass bei diesem Niveau kaum Spielraum für eine weitere Umschichtung von der Ersten in die Zweite Säule verbleiben wird. Der langjährige Abgeordnete plädiert für eine stärkere Differenzierung der Direktzahlungen. Kappung und Degression hält er für unvermeidlich; gegenüber einer weiteren Umverteilung zugunsten der ersten Hektare ist er skeptisch.
Ernüchtert ist Priesmeier über die Zusammenarbeit innerhalb der großen Koalition während der vergangenen vier Jahre: „Wenn wir etwas erreicht haben, war das ausgesprochen zäh und letzten Ende nur auf Druck von außen möglich.“
Dies gelte etwa für das Düngepaket, das nach Einschätzung des SPD-Politikers den Landwirten nicht die erhoffte Planungssicherheit bringen wird, weil Regeln zur Eindämmung der Phosphateinträge ausgespart worden seien.
Priesmeier lobt die Zusammenarbeit mit Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, hält ihm jedoch Entscheidungsschwäche und mangelnde Durchsetzungsfähigkeit vor. AgE (24.07.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Risikorücklage
Rukwied widerspricht Özdemir
23.04.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund 1 Mrd. Euro im Jahr belaufen. Laut DBV-Präsident Rukwied richtet sich der Finanzbedarf maßgeblich nach ihrer inhaltlichen Ausgestaltung.
Vogelgrippe
Mehr US-Kühe infiziert
23.04.2024 — Die WHO und amerikanische Gesundheitsbehörden raten nun vom Konsum nicht pasteurisierter Milchprodukte ab. Aufgrund der möglichen Virusübertragung von Kuh zu Kuh sollen Tiertransporte in den USA minimiert werden. Da sich infizierte Tiere schnell erholen, sind keine Keulungen wie bei Geflügel erforderlich.
Entwaldungsfreie Lieferketten
Berlin will effiziente Anwendung
22.04.2024 — Das BMEL und das BMUV fordern von der EU-Kommission bei der Umsetzung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) die Sicherstellung einer effiziente Anwendung. Bedenken hat Berlin unter anderem beim sogenannten Bench-Marking. Außerdem wird eine effizientere Datenerfassung gefordert. Nachdrücklich unterstreichen beide Ressorts die Bedeutung des EUDR.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Wind- und Freiflächen-PV
Niedersachsen führt Abgabe ein
19.04.2024 — Der Landtag hat das Niedersächsische Windgesetz verabschiedet. Damit werden die Betreiber verpflichtet, für jedes neue Windrad oder jede Freiflächen-Photovoltaikanlage eine "Akzeptanzabgabe" von 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die jeweilige Gemeinde zu zahlen. Zusätzlich müssen sie mit weiteren rund 0,1 Cent pro Kilowattstunde die Menschen im Umfeld von 2,5 Kilometern der Anlage direkt beteiligen.

xs

sm

md

lg

xl