Die Anpassungsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit des genossenschaftlichen Geschäftsmodells hat der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Franz-Josef Holzenkamp, hervorgehoben. "Genossenschaften sind in der Lage, neueste Techniken wie die Digitalisierung aufzugreifen und für ihre Mitglieder nutzbar zu machen", sagte Holzenkamp beim heutigen Fachpanel "Landwirtschaft digital - gemeinsam in Genossenschaften" im Rahmen des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) in Berlin. Seiner Überzeugung nach gelingt das umso besser, je mehr die Mitglieder hinter ihrem Unternehmen stehen.
Der DRV-Präsident erinnerte an die über hundertjährige Erfolgsgeschichte der Genossenschaftsorganisation in Deutschland. Die genossenschaftliche Idee sei einfach und genial zugleich. "Genossenschaften liefern Lösungen für Herausforderungen unserer Zeit und können auch in Schwellen- und Entwicklungsländern Motor für die wirtschaftliche Entwicklung sein", so Holzenkamp. Im Hinblick einer raschen Digitalisierung der Land- und Ernährungswirtschaft rät der Verbandspräsident zur Kooperation, "anstatt darauf zu warten, dass internationale Großkonzerne das Feld unter sich aufteilen".
Zuvor hatte der Parlamentarische Staatssekretär vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Michael Stübgen, auf die Potentiale der Digitalisierung für die Land- und Ernährungswirtschaft hingewiesen. "Digitale Technologien bieten das Potential, den Hunger in der Welt wirksamer zu bekämpfen und dabei nachhaltiger mit begrenzten Ressourcen umzugehen", erklärte Stüben bei der Eröffnung des GFFA. Darüber hinaus könnten diese für mehr Tierwohl, eine höhere Qualität von Lebensmitteln sowie für die Verbesserung der Verbraucherinformation sorgen. Allerdings gebe es noch offene Fragen, etwa nach einem besseren Zugang der Landwirte zu solchen Technologien sowie nach Datensicherheit und Datenhoheit, räumte der Staatssekretär ein. AgE
(17.01.2019)