Feinstaub

Landwirtschaft als Hauptquelle von Feinstaub ausgemacht

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: Raiffeisen.com
Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Chemie (MPIC) haben die landwirtschaftliche Tierhaltung als einen der Hauptverursacher der Feinstaubbelastung in Deutschland ausgemacht. Laut einer bislang nicht veröffentlichten Studie des MPIC, über die das ARD-Magazin "Monitor" gestern berichtete, verbindet sich der Ammoniak aus der Gülle mit Abgasen aus der Industrie und dem Straßenverkehr und bildet so Feinstaub. Insgesamt sei die Landwirtschaft für 45 % der gesamten Feinstaubbelastung in Deutschland verantwortlich, die hierzulande jedes Jahr zu 120 000 vorzeitigen Todesfällen bei Menschen führe.
Aus ihren Ergebnissen schlussfolgern die Forscher, dass alleine aufgrund der Ammoniak-Emissionen aus der Landwirtschaft jedes Jahr rund 50 000 Menschen in Deutschland vorzeitig sterben. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner räumte ein, dass es auf einigen landwirtschaftlichen Betrieben Probleme mit Ammoniak-Emissionen gebe. Die Minderung des Ausstoßes durch technische Maßnahmen wie zum Beispiel die Vergärung von Gülle in Biogasanlagen brauche aber Zeit.
Von den Grünen im Bundestag kamen indes Rufe nach neuen Vorgaben für die Abluftreinigung in der Tierhaltung und auch nach einem "Ende der Massentierhaltung". Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, kritisierte die Studie und die von den Autoren gezogenen Schlussfolgerungen hinsichtlich möglicher Todesopfer als "hochgradig unseriös, geradezu unmoralisch". Rukwied wies darauf hin, dass es bereits eine Reduktionsstrategie für Ammoniak aus der Tierhaltung gebe. Die Studienlage zum Thema Feinstaub sei in hohem Maße volatil.
Der DBV-Umweltbeauftragte Eberhard Hartelt hält es für "hoch spekulativ und auch nicht für gerechtfertigt", die Landwirtschaft "als Mörder hinzustellen". Die Vegane Gesellschaft Deutschland stellte die Frage in den Raum, ob es nach den Diesel-Fahrverboten in den Innenstädten nun nicht auch Fleischverbote geben müsste. Zudem müsse es "Musterklagen" geben, die die „Verursacher-Betriebe dicht machen“. AgE (18.01.2019)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Risikorücklage
Rukwied widerspricht Özdemir
23.04.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund 1 Mrd. Euro im Jahr belaufen. Laut DBV-Präsident Rukwied richtet sich der Finanzbedarf maßgeblich nach ihrer inhaltlichen Ausgestaltung.
Agrardiesel
Showdown im Bundesrat
19.03.2024 — Der Bundesrat stimmt am Freitag über das Wachstumschancengesetz ab. Die Union macht ihre Zustimmung nach wie vor von einem weiteren Entgegenkommen der Ampelkoalition beim Agrardiesel abhängig. Ob die Agrardieselvergünstigung doch noch gestrichen wird oder es zu steuerlichen Entlastungen in vergleichbarer Höhe an anderer Stelle kommt, ist offen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Agrarministerkonferenz
DBV: Bürokratieabbau angehen
14.03.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert Schritte zur Entlastung der Betriebe. Neben einer Vereinfachung von Regelungen zählen dazu auch steuerliche Erleichterungen. Mit Blick auf die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) brauchten die Betriebe Planungssicherheit bis zum Abschluss der EU-Förderperiode 2027.

xs

sm

md

lg

xl