Wolf

Bayerischer Aktionsplan soll Koexistenz von Wolf und Weidetieren sichern

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Mit ihrem weiterentwickelten "Aktionsplan Wolf" will die bayerische Landesregierung die Koexistenz von Weidetieren und dem Beutegreifer sicherstellen, ohne dass dessen Schutz in Frage gestellt wird. Entnahmen sollen unter bestimmten Umständen möglich sein. Laut dem heute in München vorgelegten Aktionsplan wird der Fokus allerdings auf effektive Herdenschutzmaßnahmen gelegt, die "praktikabel und zumutbar" bleiben sollen.
Vorgesehen ist ebenfalls der Einsatz einer "Weideschutzkommission", die dies sicherstellen soll. Sofern Herdenschutz aufgrund der Topografie nicht mit verhältnismäßigem Aufwand sichergestellt werden kann, kommt nach Auffassung der Staatsregierung auch ohne vorangegangene Schutzmaßnahmen die Entnahme von Wölfen in Betracht. Eine Entnahme setzt jedoch eine Einzelfallentscheidung durch die zuständige Behörde anhand der konkreten Umstände der Situation voraus.
Wie aus dem Aktionsplan des Weiteren hervorgeht, sollen durch Wölfe verursachte Schäden auch in Zukunft in vollem Umfang ausgeglichen werden. Zudem wird das bayerische Umweltministerium zusammen mit dem Landwirtschaftsministerium ein Förderprogramm für präventive Herdenschutzmaßnahmen einrichten.
Laut Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber soll der Aktionsplan dazu beitragen, Beeinträchtigungen für alle Betroffenen zu minimieren. Nach seiner Auffassung hat die Sicherheit der Menschen beim Umgang mit dem Wolf oberste Priorität. Auch die Weidetierhaltung in Bayern brauche eine klare Zukunftsperspektive, betonte Glauber. Sie sei für den Erhalt der Kulturlandschaft unverzichtbar, von der viele weitere Arten profitierten.
Der BUND Naturschutz (BN) vermisst beim Blick auf den Aktionsplan indes ein klares Bekenntnis der Landesregierung zum "Nebeneinander von Wolf und Weidetierhaltung". Der Verbandsvorsitzende Richard Mergner kritisiert zudem die aus seiner Sicht erleichterte Entnahme von Problemtieren. Er befürchtet, dass Wolfsabschüsse künftig die Regel statt die Ausnahme sein werden. Der Aufbau eines wirksamen Herdenschutzes werde damit auf Kosten der Weidetierhalter erstmal ausgebremst, monierte Mergner. AgE (11.03.2019)
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