Wolf

Bundeslandwirtschaftsministerium will vorbeugenden Abschuss einzelner Wölfe

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Das Bundeslandwirtschaftsministerium drängt auf eine präventive Kontrolle des Wolfsbestandes. Der Parlamentarische Staatssekretär Michael Stübgen sprach sich bei einem Wolfssymposium der CDU-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt heute in Halberstadt für eine wirkungsvolle Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes aus, um die Entnahme von Wölfen zu erleichtern.
"Wir müssen die Instrumentarien, die uns das Europarecht zur Kontrolle des Wolfes an die Hand gibt, voll ausschöpfen können", erklärte Stübgen. Künftig müsse es möglich sein, dass einzelne Wölfe vorbeugend geschossen werden können, um Rudel zu vergrämen. Man müsse handeln können, bevor etwas geschieht. "Das gefährdet nicht den guten Erhaltungszustand des Wolfes", betonte der Staatssekretär.
Stübgen bezeichnete die bisherige Regelung, dass man einem einzelnen Wolf seine Tat per DNA-Abgleich nachweisen muss, um das auffällige Tier dann entnehmen zu können, als praxisfremd. Damit werde vor allem für die Jäger enorme Rechtsunsicherheit geschaffen. Dem Bundeslandwirtschaftsministerium gehe es nicht um die Ausrottung des Wolfes, sondern um effektiven Herdenschutz und die Belange der Weidetierhalter sowie nicht zuletzt um den Schutz der Bürger, stellte der CDU-Politiker klar.
Unterdessen kritisierte der Naturschutzbund Deutschland (NABU) Forderungen nach Bestandsregulierungen sowie Debatten zum günstigen Erhaltungszustand der Wolfspopulation als „nicht zielführend“. Stattdessen müssten die Weiden mit entsprechenden Zäunen umgeben werden, Herdenschutzhunde zum Einsatz kommen, und bei Schäden durch Wölfe müsse eine schnelle finanzielle Hilfe für Weidetierhalter greifen.
"Wir brauchen mehr Tempo beim Herdenschutz", erklärte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Nachdem die EU kürzlich den Weg für umfassenden Herdenschutz frei gemacht habe und somit nicht mehr nur Investitions-, sondern auch Erhaltungs- und indirekte Kosten wie Tierarztkosten zu 100 % gefördert werden könnten, läge es jetzt an Bund und Ländern, diese Möglichkeiten zu nutzen. AgE (28.04.2019)
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