Zukunftsaussichten

Vion rechnet mit Nachfrageeinbruch bei Schweinefleisch

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: fotolia
Vion-Geschäftsführer Ronald Lotgerink geht für die kommenden zehn Jahre von einem deutlichen Rückgang des Schweinefleischverzehrs in Nordwesteuropa aus. Auf der Jahresversammlung des Schweinezuchtunternehmens Topigs Norsvin Ende Mai in Arnhem veranschlagte der Chef des niederländischen Fleischkonzerns das betreffende Minus auf voraussichtlich 20 % und begründete dies mit sich verändernden Essgewohnheiten. Angesichts dieser Entwicklung ergebe es keinen Sinn, die Schweineproduktion in den Niederlanden wie bisher fortzusetzen. Vielmehr gelte es, sich ernsthaft an die veränderten Zukunftsperspektiven anzupassen.
Laut Lotgerink legen die Verbraucher in Europa immer mehr Wert auf Tierwohl und Umweltschutz. Dagegen stehe bei Vions Kunden in China vor allem die Lebensmittelsicherheit im Vordergrund. Allerdings werde das zurzeit durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) geplagte Land in einigen Jahren seinen Schweinesektor wieder in Ordnung gebracht haben und selbst wieder reichlich sicheres Schweinefleisch erzeugen, prognostizierte der Vion-Geschäftsführer. "In der Folge werden die chinesischen Schweinefleischimporte aus Europa um 80 % zurückgehen", so Lotgerink.
Nach Einschätzung des Vion-Geschäftsführers haben die niederländischen Schweinehalter dennoch eine gute Zukunft vor sich, wenn sie außergewöhnliche Angebotskonzepte verfolgen, die sich an den Kundenwünschen im In- und Ausland orientieren. "Nur so sind wir am Weltmarkt wettbewerbsfähig", stellte er klar. Das niederländische Schwein könnte beispielsweise zu einer Premiummarke gemacht werden, für die höhere Preise erzielbar seien.
Der Konzernchef rief die Schweinebranche auf, intensiv zusammenzuarbeiten. "Das führt zu niedrigeren Kosten, weniger Verschwendung und mehr Transparenz in der Vermarktungskette", erklärte Lotgerink. Daten müssten miteinander geteilt werden. Die Regie dieses Wandels könne Vion übernehmen, schlug der Geschäftsführer vor. Der Lebensmitteleinzelhandel könne diese Aufgabe nicht übernehmen, weil nur wenig Schweinefleisch in den Niederlanden verbraucht werde. Die Supermärkte würden allein die holländischen Konsumenten kennen. Vion dagegen sei auch über die Kundenwünsche im Ausland informiert. AgE (07.06.2019)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Europäische Union
Niedrigste Fleischproduktion seit der Jahrtausendwende
05.03.2024 — So wenig Schweine- und Rindfleisch wie im vergangenen Jahr ist in der EU seit dem Jahrtausendwechsel nicht mehr produziert worden. Besonders stark fiel der Rückgang bei Schweinen aus. Wie aus vorläufigen Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) hervorgeht, kamen 2023 in den meldepflichtigen Schlachthäusern der Mitgliedstaaten insgesamt 219,6 Millionen Schweine an die Haken; das waren 17,2 Millionen oder 7,3% weniger als 2022.
Fleischbranche
Schweineproduktion in Deutschland hat Zukunft
23.02.2024 — Nicht nur die Schweinehalter, sondern auch die hiesigen Schlachtunternehmen stehen wegen veränderter gesellschaftlicher und politischer Nachhaltigkeitsansprüche vor großen Herausforderungen. Um diese zu meistern, sprachen sich die Großschlachter Tönnies und Westfleisch bei der Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) am Dienstag (20.2.) in Osnabrück für eine enge Zusammenarbeit in der gesamten Branche aus.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.

xs

sm

md

lg

xl