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Vor den Folgen eines Glyphosatverbotes für den Natur- und Umweltschutz hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, gewarnt. Mit Blick auf die gestrige Entscheidung des österreichischen Parlaments für ein landesweites Glyphosatverbot wies Rukwied heute bei der DBV-Erntepressekonferenz in Dallgow-Döberitz darauf hin, dass die deutschen Landwirte ihre Anbausysteme in den vergangenen 25 Jahren auf bodenschonende und oft pfluglose Methoden ausgerichtet hätten. Dies bedinge aber in manchen Jahren den Einsatz von Totalherbiziden, um eine vernünftige Bestandsführung zu gewährleisten.
Rukwied geht daher davon aus, dass viele Landwirte ohne Glyphosat zwangsläufig wieder zur wendenden Bodenbearbeitung zurückkehren werden. Dies steht ihm zufolge aber im Gegensatz zu den gesellschaftlichen und politischen Forderungen nach mehr Umwelt- und Klimaschutz in der Landwirtschaft, da dies beispielsweise zu Lasten der Wasserhaltefähigkeit, des Erosionsschutzes und des Humusaufbaus gehen könnte. Wolle man eine konservierende Bodenbearbeitung, müsse man daher Glyphosat im "Werkzeugkasten" der Bauern erhalten, betonte der Verbandspräsident.
Genauso schädlich wäre nach seiner Auffassung eine Entwicklung wie beim Raps und der Zuckerrübe. Hier seien unter anderem bestimmte neonikotinoide Beizmittel über Notfallzulassungen in dem einen Land verfügbar und im benachbarten nicht. Käme es auch bei Glyphosat zu einem solchen "Flickenteppich", wäre dies mit erheblichen Wettbewerbsnachteilen für viele Landwirte verbunden, warnte Rukwied. AgE
(04.07.2019)