EU-Binnenmarkt

Lebensmittelverband Deutschland fordert Bekenntnis zu europäischen Lösungen

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Mehr Gemeinsamkeit und weniger nationale Alleingänge fordert der Lebensmittelverband Deutschland mit Blick auf die Legislaturperiode bis 2024 von den Abgeordneten des neu gewählten Europaparlaments und der zukünftigen EU-Kommission unter Führung von Dr. Ursula von der Leyen. Von den Mitgliedstaaten erwartet der Verband ein klares Bekenntnis für europäische Lösungen. "In Zeiten, in denen Konsumenten über Grenzen hinweg einkaufen, ist nationales Denken weder zeitgemäß noch mit dem Ziel eines wirksamen einheitlichen Verbraucherschutzes vereinbar", so Geschäftsführer Peter Loosen heute in Berlin. Die Erwartungen der deutschen Lebensmittelwirtschaft an die EU-Institutionen hat der Verband unter dem Motto "Gemeinsam für ein Europa der Vielfalt" zusammengefasst.
Der europäische Binnenmarkt sei ein Marktplatz für mehr als 500 Millionen Konsumenten, ein Paradies für die kulinarische Lebensmittelvielfalt und die wirtschaftliche Basis für die Lebensmittelbranche als dem wichtigsten Arbeitgeber in der EU, gibt Loosen zu bedenken. Abschottungstendenzen von Mitgliedstaaten, wie sie in den vergangenen fünf Jahren zunehmend zu beobachten gewesen seien, würden nicht nur dem europäischen Gedanken widersprechen, sondern verhinderten Vielfalt, Wettbewerb und Innovation. "Deshalb brauchen wir ein deutliches Bekenntnis für eine weitere Harmonisierung des Lebensmittelrechts, wo dies sinnvoll und nötig ist, und die konsequente Anwendung der neuen Verordnung zur gegenseitigen Anerkennung in allen Bereichen, wo die Harmonisierung kurzfristig nicht gelingt", unterstreicht der Geschäftsführer.
Ebenso wichtig ist für Loosen die Gewährleistung einer gleichen Rechtsanwendung in allen Mitgliedstaaten, denn nur diese stelle auch wirklich gleiche Wettbewerbsbedingungen für die Unternehmen sicher. Diesbezüglich bleibe noch eine Menge zu tun, gerade im Interesse der mehr als 90 % kleinen und mittleren Unternehmen, die die Lebensmittelwirtschaft ausmachten. Auch die Investitionen der EU in Forschung, Entwicklung und Innovation sollten den klaren Fokus haben, kleinere und mittlere Unternehmen im Wettbewerb zu stärken und sie angesichts ständig neuer Anforderungen, Erkenntnisse und Herausforderungen zu unterstützen. AgE (31.07.2019)
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