Auf eine Anhebung der Treibhausgas-Minderungsquote drängen insgesamt zwölf Unternehmen und Verbände. Dadurch ließen sich alternative Kraftstoffe und Antriebe in Deutschland fördern. Hinzu sollten Investitionsanreize kommen, damit die erforderlichen Produktionskapazitäten aufgebaut werden könnten, heißt es in einem vorgelegten Positionspapier im Vorfeld der Sitzung des Klimakabinetts am 20. September.
Aus Sicht der Unterzeichner muss die Bundesregierung über die Zielvorgaben der Neufassung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) hinauszugehen. Dazu gehörten ein ambitioniertes Ziel für fortschrittliche Biokraftstoffe und ein Ziel für strombasierte Kraftstoffe.
Die Treibhausgas-Minderungsquote sollte bis 2030 stufenweise auf 16 % der Treibhausgasminderung angehoben werden, fordern die Unterzeichner, zu denen auch der Deutsche Bauernverband (DBV), der Bundesverband der Deutschen Ethanolwirtschaft (BDBe), die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen sowie der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) gehören.
Zudem mahnen die Verbände und Unternehmen eine Erhöhung der Beimischungsanteile nachhaltiger Biokraftstoffe in Benzin und Diesel an. Ebenso müssten diese an Tankstellen verfügbar sein. Entwicklungsintensive Kraftstoffe wie strombasierte Kraftstoffe sollten mit einem Markteinführungsprogramm gefördert werden.
Daneben fordern die Unterzeichner, dass die geplante Überprüfung der europäischen CO2-Flottengrenzwerte sowohl für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge im Jahr 2023 als auch für Lkw im Jahr 2022 die Anrechenbarkeit von nachhaltigen regenerativen Kraftstoffen auf die Flottengrenzwerte ermöglichen müsse.
Die Verbände und Unternehmen wiesen darauf hin, dass Deutschland seine ambitionierten Klimaschutzziele im Verkehr verfehle, wenn markteingeführte und zukünftige Optionen zur Treibhausgasreduzierung der Kraftstoffe im Fahrzeugbestand nicht ausgeschöpft würden. Sie gaben in dem Zusammenhang zu bedenken, dass auch unter der Annahme, dass die ehrgeizigen Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität den gewünschten Effekt erzielten, 2030 immer noch rund 40 Millionen Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor betrieben würden. AgE
(01.09.2019)