Weinlese

Winzer rechnen mit deutlich kleinerer Ernte als 2018

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Die Winzer in Deutschland rechnen in diesem Jahr hinsichtlich der Erntemenge mit einer Verschlechterung gegenüber 2018. Das Mostaufkommen dürfte nach aktuellen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 9,04 Mio hl erreichen und damit rund 13 % kleiner ausfallen als im Vorjahr. Im mengenmäßig starken Jahrgang 2018 hatten die Weinbauern aufgrund günstiger Witterungsbedingungen 10,4 Mio hl eingebracht. Gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2018 wird die diesjährige Menge allerdings voraussichtlich um 0,12 Mio hl oder 1,4 % höher liegen.


Von der gesamten Weinmostmenge 2019 werden nach Angaben von Destatis den Schätzungen zufolge 65 % auf Weißmost und 35 % auf Rotmost entfallen. Insbesondere in den Anbaugebieten Mosel, Rheingau und Mittelrhein wird mit einem Anteil von 85 % und mehr fast ausschließlich Weißmost erzeugt.
Das Aufkommen an Riesling, der beliebtesten deutschen Rebsorte, dürfte in diesem Jahr gegenüber 2018 um 333 000 hl oder 15 % auf 1,94 Mio hl abnehmen. Auch für die übrigen weißen Rebsorten wird eine kleinere Menge als 2018 erwartet. So soll die von Müller-Thurgau und Grauer Burgunder um jeweils ein Fünftel auf 1,20 Mio hl beziehungsweise 536 600 hl zurückgehen und die von Weißer Burgunder um 14 % auf 447 600 hl. Dagegen wird für die Rebsorte Grüner Silvaner mit steigenden Erträgen gerechnet; die betreffende Lesemenge soll um 3 % auf 423 800 hl zulegen.
Bei den roten Rebsorten werden für die laufende Ernte ebenfalls geringere Erträge als im Vorjahr erwartet. So werden Destatis zufolge gemäß den Schätzungen die Ernten von Blauem Spätburgunder um 5,1 % auf 962 000 hl, die von Dornfelder um 6,7 % auf 797 700 hl und die von Portugieser um 12,6 % auf 296 200 hl im Vergleich zum Vorjahr abnehmen.
Für die drei großen Weinanbaugebiete Rheinhessen, Pfalz und Baden werden nach den Angaben der Wiesbadener Statistiker mit 2,48 Mio hl und 2,27 Mio hl sowie 1,39 Mio hl zusammen gut zwei Drittel des gesamten deutschen Lesevolumens erwartet. Weitere 24 % entfallen voraussichtlich auf Württemberg, Mosel und Franken, wo sich die Aufkommen auf 1,01 Mio hl, 689 000 hl und 422 100 hl belaufen sollen. Die restlichen rund 10 % verteilen sich auf die sieben kleineren Anbaugebiete.
Deutlich pessimistischer als die amtlichen Ernteschätzer zeigte sich indes das Deutsche Weininstitut (DWI). Wie dieses auf der Basis einer ersten Ertragsschätzung heute mitteilte, dürfte die bundesweite Weinmosternte 2019 voraussichtlich nur 8,6 Mio hl erreichen und damit um 17 % unter der Vorjahresmenge sowie um 2 % unter dem zehnjährigen Mittel von rund 8,8 Mio hl bleiben. Zu der Ertragsminderung hätten insbesondere das zweite trockene Jahr in Folge, aber auch Sonnenbrandschäden an den Trauben sowie regional begrenzte Hagelschläge geführt, berichtete das Weininstitut. Allerdings gebe es sowohl unter den 13 Anbaugebieten als auch innerhalb der einzelnen Regionen und sogar innerhalb einzelner Weinlagen relativ große Ertragsdifferenzen. AgE (05.10.2019)
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