Weimarer Dreieck

Agrarminister pochen auf "angemessenen" EU-Agrarhaushalt

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: Shutterstock
Gemeinsam mit ihren Agrarministerkollegen aus Polen, Krzysztof Ardanowski, und Frankreich, Didier Guillaume, hat sich Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner erneut für einen "angemessenen" EU-Agrarhaushalt in der kommenden Periode des Mehrjährigen Finanzrahmens (MFR) ausgesprochen. Beim heutigen Treffen im Rahmen des "Weimarer Dreiecks" in Warschau rechtfertigten die drei Ressortchefs ihre Forderung mit den gestiegenen Ansprüchen an die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) hinsichtlich des Klima- und Umweltschutzes sowie der Anforderungen an den Tierschutz. Zudem unterstrichen sie erneut das Ziel eines "harmonisierten Rahmens" hin zu nachhaltigeren Produktionssystemen in der EU-Landwirtschaft.
Der Erklärung der drei Landwirtschaftsminister zufolge kommt gerade den kleinen und Familienbetrieben eine besondere Rolle beim Schutz der Agrarlandschaft, der biologischen Vielfalt, der Böden, der Luft und des Wassers zu. Auch auf die besondere Bedeutung kleinerer Strukturen für die Vitalität des ländlichen Raumes wird verwiesen.
Zugleich erkennen die Minister an, dass diese Betriebe besonders der Volatilität des Marktes ausgesetzt seien, da sie sich in der Lebensmittelwertschöpfungskette in einer vergleichsweise schwachen Position befänden. Die Ressortchefs pochen daher auf wirksame Unterstützungsinstrumente durch die GAP. Gefördert werden sollten unter anderem die Bildung von Genossenschaften und anderen Zusammenschlüssen.
Des Weiteren äußern sich Klöckner, Ardanowski und Guillaume zum Thema Brexit. Ziel sei es weiterhin, einen ungeordneten Austritt des Vereinigten Königreichs zu verhindern, allein schon um die befürchteten Einbrüche im Agrarexport auf die Insel zu vermeiden. Gleichzeitig stellen die drei Minister fest, man sei auch auf das Szenario eines No-deal-Austritts hinreichend vorbereitet.
Überdies wird von ihnen in der Erklärung betont, dass sich die Landwirte im Umfeld eines zunehmend liberalisierten Agrarwelthandels gestiegenen Herausforderungen stellen müssten. In diesem Kontext sei es allerdings auch wichtig, dass die Importe die EU-Standards, welche die Verbraucher in der Europäischen Union einforderten, auch erfüllten.
Im Hinblick auf das Thema Forschung und Entwicklung wird eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Deutschland, Polen und Frankreich angeregt. Dadurch könnten Mittel aus dem EU-Rahmenprogramm Horizon 2020 effizienter zur Förderung der Landwirtschaft, der ländlichen Räume sowie der Bioökonomie verwendet werden, heißt es in der Warschauer Erklärung. AgE (07.10.2019)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Ukrainische Agrareinfuhren
Kein akutes Risiko für Marktverwerfungen
28.03.2024 — Die EU-Kommission sieht derzeit keine akute Gefahr von Marktverwerfungen durch steigende Agrareinfuhren aus der Ukraine. Eine qualifizierte Mehrheit der EU-Botschafter steht trotzdem auf der Kippe. Unterdessen warnen Deutschland und die Niederlande davor, der Ukraine in den Rücken zu fallen. Die französische Agrarbranche hat zwischenzeitlich die eigene Regierung in das Lager der Nein-Sager getrieben.
Europäische Union
Niedrigste Fleischproduktion seit der Jahrtausendwende
05.03.2024 — So wenig Schweine- und Rindfleisch wie im vergangenen Jahr ist in der EU seit dem Jahrtausendwechsel nicht mehr produziert worden. Besonders stark fiel der Rückgang bei Schweinen aus. Wie aus vorläufigen Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) hervorgeht, kamen 2023 in den meldepflichtigen Schlachthäusern der Mitgliedstaaten insgesamt 219,6 Millionen Schweine an die Haken; das waren 17,2 Millionen oder 7,3% weniger als 2022.
Europäische Kommission
Farm-to-Fork kein Teil der Erfolgsgeschichte
04.03.2024 — Auch in der Europäischen Kommission wird der Green Deal offenbar nur zu bestimmten Teilen als Erfolgsgeschichte betrachtet. Das legt zumindest eine Broschüre nahe, in der die Brüsseler Behörde die Leistungen ihrer Amtszeit unter Kommissionspräsidentin Dr. Ursula von der Leyen hervorhebt.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
EU-Lieferkettengesetz
Keine Einigung in Sicht
29.02.2024 — Das europäische Lieferkettengesetz steckt weiterhin kurz vor der Ziellinie fest. Auch bei der zweiten Abstimmung über die im Trilog gefundene Einigung kam am Mittwoch (28.2.) im Ausschuss der Ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten (COREPER) keine qualifizierte Mehrheit zustande. Zurückzuführen ist das unter anderem auf die Enthaltung Deutschlands, der Einwände der FDP zugrunde liegen.

xs

sm

md

lg

xl