Klimaschutz

CO2-Bepreisung birgt Chancen für die Landwirtschaft

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Eine Bepreisung von CO2 könnte der Land- und Forstwirtschaft auch neue Einkommenschancen eröffnen. Darauf hat Dr. Andreas Täuber vom Referat Nachhaltigkeit und Klimaschutz, Klimafolgen des Bundeslandwirtschaftsministeriums hingewiesen. Der Berufsstand sollte sich ein Konzept überlegen, wie mit dem neuen Thema Klima letztendlich auch ein neues Produkt auf den Markt gebracht werden könne, regte Täuber heute auf der Herbsttagung der Verbindungsstelle Landwirtschaft-Industrie (VLI) in Bonn an.
Als Beispiel für seinen "unternehmerischen Ansatz" führte der Ministeriumsvertreter den Aufbau von Humus an, mit dem eine messbare Speicherung von Kohlendioxid erreicht werden könne. Die Landwirtschaft emittiere zwar 7,3 % der deutschen Treibhausgase, habe aber zugleich über Landnutzung und den Effekt der Bioenergie die Möglichkeit, Kohlenstoff zu speichern. "Warum sollte das nicht einen Wert bekommen, den die Gesellschaft auch bereit ist, zu zahlen", so Täuber.
Er gab ferner zu bedenken, dass ohne eine Beteiligung an einem Preissystem auch die Möglichkeiten zur Mitsprache und Gestaltung eingeschränkt seien. Das berge die Gefahr, dass irgendwann von außerhalb ordnungsrechtliche Maßnahmen drohen könnten, etwa wenn die Landwirtschaft als letzter Sektor ausgenommen sei.
Laut Täuber plant das Bundeslandwirtschaftsministerium bereits, für die Humusbildung förderliche Produktionsmodelle zu unterstützen. Aus dem Klimamaßnahmenprogramm würden ab 2021 bis 2023 etwa 75 Mio Euro dafür eingesetzt, bodenschonende Maßnahmen zu honorieren, möglicherweise in Form einer Klimaprämie. Klimaschutz und Anpassung müssten zusammengedacht werden, betonte der Referent. Die Gesellschaft sei bereit, für Klimaschutz Geld auszugeben, nicht aber für Anpassung. AgE (11.10.2019)
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